Klassische Kaufhäuser gelten als Auslaufmodell. Sie schließen landauf, landab. Innenstädte verarmen. In Hanau bläst man nicht Trübsal. Hier entsteht aus dem ehemaligen Kaufhof in einem denkmalgeschützten Gebäude ein lebendiges Quartier. Im Erdgeschoss locken Pop-up-Stores, Mitmachangebote und als Herzstück die „Agora“ mit Bühne als Ort zum Verweilen und Austauschen. Einen Stock darüber ist noch bis zum 18. Januar die Ausstellung „Körperwelten“ zu sehen.
Was sich in im Herzen der Brüder-Grimm-Stadt entwickelt, wollte die DPRG-Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland unter die Lupe nehmen. Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, und Thomas Nawrath, Pressesprecher der Stadt Hanau empfingen uns am Montag, den 27. Oktober 2025, freundlich und gewährten uns einen Blick hinter die Kulissen.
Der Kauf sowie die Grundsanierung des Stadthofes verursachen hohe Kosten. Umso bemerkenswerter die Aussage des Pressesprechers: „Wir rechnen nicht in Euro pro Quadratmeter, sondern in Erlebnis pro Quadratmeter.“ Entstehen soll nach und nach Mischung aus Handel, Gastronomie, Kultur, Bildung, Sport und sozialen Angeboten – alles unter einem Dach. Die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen, auch wirtschaftlich.
Der frühere Journalist Daniel Freimuth erläuterte, wie sich der Stadthof in eine mutige Stadtentwicklung der letzten Jahre einfüge. Die Innenstadt sei umgekrempelt worden, Hanau sei deswegen bundesweit im Gespräch.
Wandel müsse stets erklärt werden, erfuhren wir im Anschluss an eine Führung durch den Handelsbereich im Erdgeschoss. Die Akteure bespielten alle Kanäle, von der klassischen Pressearbeit, über die eigene Webseite, sozialen Medien bis hin zu einem eigenen Stadt-Podcast. Die Kommunikation folge dem Grundsatz „miteinander machen“. Ob Mieter, Betreiber oder Stadt – man stimme sich untereinander ab und erreiche so viele.
Unser Gastgeber Herr Freimuth wörtlich: „Unsere Zielgruppe sind alle.“ Ein Satz der sonst in der Branche als unkonkret und somit unwirksam gilt, scheint in Hanau zu funktionieren. 
Die Drei-Länder-Gruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland – auch HRPS genannt – vernetzt Kolleginnen und Kollegen aus Finanzwirtschaft, Verbänden und NGOs ebenso, wie aus Industrie, Handwerk und Verwaltung. Kommunikatoren aus Unternehmen und Agenturen machen den größten Anteil der Mitglieder aus. Das Herzstück unserer Verbandsarbeit sehen wir darin, eine aktive Plattform für den Austausch in der Branche zu schaffen. Dies geschieht durch Besuche bei Unternehmen und Redaktionen, in Workshops und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Spezielle Angebote richten sich auch an die Junioren. Die Veranstaltungen laden sowohl zur Wissensmehrung als auch zum Netzwerken ein.