Big Apple, Small Budget. Und trotzdem die größte Wirkung.
Wenn alles drumherum immer schriller und bunter wird, gewinnt das Einfache plötzlich an Stärke.
Vor einigen Tagen habe ich mir meinen großen Traum erfüllt und bin nach New York gereist. Und es war genauso überwältigend wie ich’s mir vorgestellt habe. Die Stadt fühlt sich in Wirklichkeit noch viel größer an und an wirklich jeder Ecke passiert etwas. Man läuft ein paar Schritte und hat direkt das Gefühl, komplett von Eindrücken überladen zu sein.
Besonders auf dem Times Square wird das deutlich. Alles ist in Bewegung und jedes digitale oder analoge Plakat versucht, lauter zu sein, als das Nächste. Werbung, die mit Farben, Sounds und Animationen um Aufmerksamkeit kämpft. Fast so, als würden alle im gleichen Moment versuchen, dich anzuschreien. Und genau in diesem Chaos ist mir eine Plakatreihe aufgefallen, die komplett anders war.
Ein weißer Hintergrund. Schwarze Schrift. Keine Bilder. Keine Animation. Darauf stand nur:
Hi, I’m Roy. I’m 21. This was very expensive. Pls buy my thing. Und ein Link zu einer Website.
So simpel, dass es fast schon lächerlich wirkt. Und genau deswegen konnte ich nicht wegschauen. Während ich bei den anderen Anzeigen irgendwann gar nicht mehr wusste, was eigentlich beworben wird, blieb genau das hängen.
Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Vielleicht ist es gerade diese Simplizität, die heute wirkt. Wenn alles drumherum immer schriller und bunter wird, gewinnt das Einfache plötzlich an Stärke. Weil es sich von den anderen abhebt und weil es nicht versucht, mehr zu sein als es ist.
Im Marketing und in der Kommunikation vergessen wir das schnell. Wir wollen die nächste ausgefallene Idee, die alles sprengt. Mehr Sichtbarkeit, mehr Aufmerksamkeit. Verlieren dabei aber aus den Augen, dass Menschen nicht alles aufnehmen können, was wir ihnen vorlegen. Oft bleibt nicht das hängen, was am meisten Aufwand hatte, sondern das, was am leichtesten zu greifen ist.
Mein Motto: Zurück zur Simplizität! Nicht, weil man faul sein will, sondern weil es oft der wirkungsvollere Weg ist. Gerade dann, wenn alles andere um uns herum nach mehr und immer mehr schreit.
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