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News / Braucht es Social Media Agenturen noch, wenn es doch jetzt KI gibt?
Lara Busch
28.07.2025   Kommentar
Braucht es Social Media Agenturen noch, wenn es doch jetzt KI gibt?
Die Frage steht im Raum. Und sie ist verständlich. Denn KI kann so viel: Inhalte generieren, Texte umformulieren, Ideen liefern, Bilder bauen. Und das in Sekunden.
Der Effizienz-Aspekt ist unbestreitbar. Aber ist der Einsatz von KI auch effektiv? Das bezweifle ich.
 
Wir beobachten seit Monaten, wie sich Feeds auf allen Plattformen immer ähnlicher anfühlen. Oft hat man das Gefühl, man hätte den Post schon drei Mal gelesen, bevor man überhaupt beim letzten Satz angekommen ist.
 
Viele wundern sich darüber. Manche regen sich sogar auf und das ja auch zu Recht. Aber kaum jemand stellt die Verbindung her. Dass es genau diese Effizienz ist, die den Unterschied verschwinden lässt. KI produziert keine schlechte Kommunikation. Aber sie produziert vor allem das, was schon da ist und sie fragt nicht, ob es überhaupt passt.
 
Und genau da beginnt das Problem.
 
Was Social Media ausmacht, ist nicht die Menge, sondern das, was Inhalte bei Menschen auslösen. Es geht nicht darum, ob etwas technisch möglich ist, sondern ob es sich richtig anfühlt. Bedeutung entsteht, wenn Inhalt und Haltung zusammenpassen. Wenn Ton und Timing stimmig sind. Ober auch bewusst mal anecken. Und wenn man merkt, dass dahinter ein echter Gedanke steht, kein Zufallsprodukt aus irgendeinem Tool.
 
Natürlich kann KI hilfreich sein. Als Impuls. Für Routinen. Beim Formulieren. Aber sie ersetzt keine Strategie, kein Mitdenken und kein Gefühl für Timing oder Ton. Und sie ersetzt auch nicht das Verständnis dafür, ob etwas gerade wirklich relevant ist oder einfach nur irgendwie fertig klingt. Die KI hilft dabei, Masse zu liefern. Was wir im Social Media Bereich jedoch brauchen, ist Klasse.
 
Aus diesem Grund ist für mich klar: gute (!) Social Media Agenturen verlieren nicht an Bedeutung, nur weil neue Werkzeuge dazukommen. Im Gegenteil. Die Kommunikation wird komplexer, weil mehr möglich ist und weil gleichzeitig mehr reflektiert werden muss.
 
Es reicht nicht, etwas technisch umzusetzen. Entscheidend ist, ob es wirklich passt (zur Marke, zur Zielgruppe und zur Plattform) und dafür braucht es Menschen, die nicht nur senden, sondern zuhören. Die verstehen, worum es eigentlich geht, bevor etwas nach außen geht.
 
Agenturen, die das können, sind keine Option. Sie sind notwendig.
 
Kontakt zur Autorin: lara@buschkommunikation.media
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