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29.06.2025   News
Trump untergräbt Vertrauen – eine Herausforderung für Markenkommunikation
Donald Trumps Comeback erschüttert erneut das Vertrauen vieler Deutscher in die USA – mit spürbaren Folgen für Unternehmen.
Donald Trump hat die politische Kommunikation grundlegend verändert – durch neue Kanäle wie Twitter oder Truth Social, aber auch durch eine radikal verkürzte Halbwertszeit politischer Botschaften. In seiner ersten Amtszeit war das Vertrauen der Deutschen in die USA auf einem sehr niedrigen Wert. Nur noch 16 Prozent der Deutschen hielten die USA im Sommer 2018 für einen verlässlicheren Partner als China. Jeder Zweite (48,5%) nannte das asiatische Land. In der zweiten Präsidentschaft Trumps hat sich dieser Trend durch den Umgang mit Zollstreit, Russland und der Ukraine wieder gezeigt.
 
Während unter Präsident Biden zeitweise rund 69 Prozent der Deutschen die USA für verlässlicher als China hielten, kehrt sich dieses Verhältnis derzeit um: 29 Prozent sehen China, nur 18 Prozent die USA als verlässlicheren Partner. Das Vertrauen in die Vereinigten Staaten ist somit seit Januar erneut massiv gesunken.
 
Dabei wird nicht das Land als Ganzes bewertet, sondern vor allem die Person an der Spitze. Vertrauen in Institutionen hängt stark von einzelnen Akteuren ab. Dies kann auch zu Spillover-Effekten auf Marken führen. So zeigen Civey-Daten für das Handelsblatt: 64 Prozent der Deutschen könnten sich vorstellen, US-Produkte aus Protest gegen Trumps Politik zu boykottieren.
 
Für Kommunikator:innen heißt das: Politische Stimmungsbilder wirken schnell und direkt – auch auf Unternehmen. Wer Vertrauen aufbauen will, muss volatile gesellschaftliche Wahrnehmungen aktiv beobachten, kommunikativ einordnen und daraus Konsequenzen für Sprache, Haltung und Maßnahmen ableiten.

 


Autorin: Judith Klose, VP Media & Marketing, Civey GmbH