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Lara Busch
23.02.2025   Kommentar
Social Media entscheidet Wahlen – und die Politik muss es endlich ernst nehmen!
Es ist 2025, der Tag nach der Bundestagswahl, und soziale Medien sind längst nicht mehr nur ein „nettes Extra“ im Wahlkampf. Sie sind ein zentrales Spielfeld. Wer hier nicht stattfindet, verliert. Wer es falsch macht, verschenkt Potenzial. Und wer es richtig macht? Der kann massiv gewinnen – an Reichweite, an Wähler:innen, an politischem Einfluss.
In den letzten Wochen war das wieder deutlich zu sehen. Wahlwerbung in den Feeds, politische Reden als virale Clips, Spitzenkandidat:innen in Podcasts und Twitch-Streams. Die Zeiten, in denen Wahlkampf nur auf Plakaten, in Talkshows oder durch Haustürbesuche entschieden wurde, sind endgültig vorbei. Doch nicht alle Parteien und Politiker:innen haben das begriffen.
 
Parteien vs. Spitzenkandidat:innen – wer performt besser?
 
Social Media funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Menschen folgen lieber anderen Menschen als Institutionen. Das gilt für Unternehmen genauso wie für die Politik. Ein Konzern-Account hat es schwerer als die CEOs, und Partei-Seiten erreichen weniger Menschen als charismatische Spitzenkandidat:innen.
 
Das zeigen auch die Zahlen: Christian Lindner hat auf Instagram 402K Follower:innen, die FDP dagegen nur 165K. Alice Weidel kommt auf 503K Follower:innen, während der AfD-Account bei 299K liegt. Heidi Reichinnek hat auf TikTok 538K, Die Linke dagegen nur 319K. Einzelpersonen haben oft eine deutlich größere Reichweite als ihre Parteien – weil sie direkter kommunizieren, Emotionen wecken und für viele nahbarer wirken.
 
Besonders in einer Wahl, in der sich die politische Landschaft so stark verändert wie selten zuvor, spielt Social Media eine entscheidende Rolle. Laut Publicis Media Germany würden 37% der Wähler:innen im Vergleich zur letzten Wahl 2021 eine andere Partei wählen. Gleichzeitig nutzen 48,3% der Gen Z soziale Medien als Informationsquelle für politische Themen – über alle Altersgruppen hinweg sind es 35%. Wer hier nicht präsent ist, verliert den direkten Zugang zu Millionen potenzieller Wähler:innen.
 
Das bedeutet: Wer in vier Jahren erfolgreich sein will, muss jetzt anfangen, nicht nur seine Partei, sondern vor allem sich selbst als relevante Stimme aufzubauen.
 
Der Social Politician – was jetzt passieren muss
 
Was Unternehmen mit dem Social CEO schon lange umsetzen, braucht die Politik mit dem Social Politician. Es reicht nicht, kurz vor der Wahl ein paar Videos zu posten. Reichweite und Glaubwürdigkeit entstehen über Jahre. Wer nur alle paar Monate auf Social Media auftaucht, darf sich nicht wundern, wenn die Botschaften untergehen.
 
Die erfolgreichsten Politiker:innen auf Social Media zeigen Haltung, sind nahbar und sprechen die Sprache ihrer Community. Wer nur trockene Pressemitteilungen postet, wird ignoriert. Wer aber Themen setzt, klare Positionen bezieht und auch mal kontroverse Debatten führt, bleibt im Gespräch. Gleichzeitig reicht es nicht, einfach Inhalte zu posten. Man muss verstehen, welche Mechanismen auf welcher Plattform funktionieren. Was auf TikTok viral geht, muss auf LinkedIn nicht ankommen. Erfolgreiche Politiker:innen wissen, welche Inhalte wo wirken, welche Zielgruppen sie über welche Kanäle erreichen und setzen genau dort an. Auch hier gilt: Strategie is King. Oder Queen.

Quelle: https://www.publicismedia.de/downloads/publicis-more/bundestagswahl-2025
 
Kontakt zur Autorin: lara@buschkommunikation.media
 
 
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