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Lara Busch
16.12.2024   Kommentar
Ist das antik oder kann das weg?
Es ist mal wieder soweit: Die Zeit der Weihnachtsgrüße steht bevor. Natürlich ist die Grundidee dahinter nicht falsch. Aber.
Wir alle kennen sie, haben sie entweder schon selbst geschrieben oder bekommen – diese Jahresendbotschaften, die oft vom CEO oder der Kommunikationsabteilung kommen. Und trotzdem: Jedes Jahr aufs Neue fragt man sich, warum diese Tradition eigentlich noch so stur beibehalten wird. Denn mal ehrlich, wer feiert diese klassischen Mails? Sie sind oft inhaltsleer, unpersönlich und einfach langweilig. Die gleichen Floskeln wie immer: „Vielen Dank für Ihren Einsatz“, „Ein erfolgreiches neues Jahr“ oder „Besinnliche Feiertage“. Diese Botschaften lesen sich nicht wie echte Wertschätzung, sondern eher wie der Textbaustein, den man immer wieder aus der Schublade holt.
 
Natürlich ist die Grundidee dahinter nicht falsch. Danke zu sagen, das Jahr wertzuschätzen und einen positiven Ausblick zu geben, ist wichtig – keine Frage. Aber das Format, in dem das passiert, ist längst out. Weihnachtsgrüße per Mail fühlen sich an wie ein Relikt aus der Zeit, als man noch Weihnachtskarten auf dem Postweg verschickt hat. Nur dass die Karten oft persönlicher waren als die Botschaften, die heute im Posteingang landen.

Neue Ansätze statt alter Floskeln
 
Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, diese Botschaften anders und moderner zu gestalten. Es muss nicht immer eine Mail sein. Auch nicht jeder CEO / jede CEO muss ein aufwendig produziertes Video auf LinkedIn posten, das nicht zu seiner / ihrer Persönlichkeit passt. Aber wie wäre es mit einem Jahresabschluss, der persönlicher und nahbarer ist? Eine kleine Townhall, in der die Highlights des Jahres gefeiert und die Mitarbeitenden direkt angesprochen werden. Oder ein lockerer Fireside-Chat, in dem die Führungsebene auf Augenhöhe Danke sagt und vielleicht sogar Fragen beantwortet. Auch virtuelle Coffee-Chats oder kleine Teamrunden können ein passendes Format sein, das wirklich ankommt – vor allem, wenn die Botschaft ehrlich und spontan ist.
 
Selbst der humorvolle Ansatz könnte eine Möglichkeit sein: ein Jahresrückblick in Form eines witzigen Videos, vielleicht mit Memes oder Highlights aus dem Alltag. Wichtig ist, dass das Format zur Unternehmenskultur passt und authentisch wirkt. Denn genau das fehlt diesen klassischen Weihnachtsgrüßen.

Nicht jede Tradition ist es wert, beibehalten zu werden
 
Natürlich mag das Format einer Massenmail für manche Unternehmen oder Empfänger:innen noch funktionieren. Weihnachten ist zwar die Zeit der Traditionen, aber nicht jede Tradition ist es wert, beibehalten zu werden. Das Argument „Das haben wir schon immer so gemacht“ reicht nicht, um eine Praxis fortzuführen, die immer mehr an Wirkung verliert.
 
Am Ende geht es darum, die Botschaft ins Zentrum zu stellen, nicht das Medium. Danke zu sagen, Menschen zu erreichen und wirklich Emotionen zu transportieren – das sollte die oberste Priorität sein. Und wenn das nicht mehr mit einer klassischen Weihnachtsmail gelingt, dann ist es Zeit, neue Wege zu gehen. Schließlich lebt jede gute Tradition davon, dass sie sich immer wieder neu erfindet.
 
Kontakt zur Autorin: lara@buschkommunikation.media
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