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Arne Klempert
Wikipedia für KMU
Über 40 Teilnehmende nutzten am 5. November 2024 die Gelegenheit, im DPRG-Webinar des Expertenkreises Mittelstandskommunikation mehr über die Wikipedia zu erfahren.
Wer auf Wikipedia vertreten ist, kann dies als Prestige betrachten: Die frei zugängliche, webbasierte Enzyklopädie zählt zu den meistbesuchten Websites weltweit und bietet Inhalte zu nahezu jedem Thema in zahlreichen Sprachen.
 
Diese Artikel werden von einer globalen Gemeinschaft freiwilliger Autorinnen und Autoren erstellt und gepflegt. Da jeder mit Internetzugang Inhalte bearbeiten kann, gilt Wikipedia als kollaborative Plattform. Ihre Popularität als Informationsquelle im Alltag erklärt den Wunsch vieler Geschäftsführungen oder Kommunikatoren, dort Unternehmen, Marken oder Führungspersönlichkeiten zu platzieren. Strenge Richtlinien sichern dabei die Qualität und Verlässlichkeit der Beiträge.

Vor diesem Hintergrund nutzten über 40 Teilnehmende am 5. November 2024 ab 18 Uhr die Gelegenheit, im DPRG-Webinar des Expertenkreises Mittelstandskommunikation mehr über die Wikipedia zu erfahren. Mit Arne Klempert hatten die Expertenkreisleiterinnen Manuela Seubert und Ninette Florschütz einen mittelstandserfahrenen Experten eingeladen: Der Mitbegründer von Wikimedia Deutschland e. V. und ehemaliger Wikipedia-Sprecher erklärte nicht nur die Merkmale der Community, sondern ging auch auf die Struktur von Artikeln und die Grundlagen der Qualitätskontrolle ein. Sein Vortrag lieferte wertvolle Tipps für die Mitarbeit von Unternehmen und die vielen geschriebenen und ungeschriebenen Regeln, die es dabei zu beachten gilt.
 
Die praxisnahen Einblicke des Impulsvortrags wurden anschließend in einer lebhaften Fragerunde vertieft, die zeigte, dass viele KMU bereits in Wikipedia dargestellt werden, die Aktualität jedoch nicht immer gesichert ist. „Wikipedia verlässt sich nicht auf das Wissen der Autoren und steht auch Angaben auf Unternehmens-Websites kritisch gegenüber“, erklärt Arne Klempert die dargelegten Schwierigkeiten der Teilnehmenden, veraltete Inhalte zu aktualisieren. Vielmehr setze Wikipedia auf sekundäre, seriöse Quellen, die durch Dritte verifizierbar sind: „Je bedeutender und gewagter eine Aussage ist, die in einem Wikipedia-Beitrag belegt werden soll, desto seriöser muss die Quelle sein.“ Zusammenfassend gab der Experte den Teilnehmenden einige Ratschläge mit, die es bei der Mitwirkung an Wikipedia zu beachten gilt:
 
  • Regelkonformität: Wer sich nicht an die Regeln für die Mitarbeit von Unternehmen hält, riskiert erhebliche Konsequenzen – in der Wikipedia und auch darüber hinaus. Interessenkonflikte und „bezahltes Schreiben“ müssen unbedingt offengelegt werden.
  • Zurückhaltung: Unternehmen sind in der durch freiwillige Mitarbeit geprägten Wikipedia-Community immer nur Gast, einige Wikipedianer betrachten sie gar als störend. Entsprechend zurückhaltend sollten Unternehmen agieren, wenn sie Änderungen einbringen.
  • Einarbeitung: Die inhaltliche Mitwirkung erfordert Zeit und Geduld. Es ist nicht einfach, die komplexen Vorgaben zu Struktur, Inhalt und Form zu verstehen und einzuhalten. Auch erfahrene Unternehmenskommunikatoren haben hier eine Lernkurve vor sich und sollten sich schrittweise herantasten.
  • Quellenangaben: Entscheidend für eine vollständige und ausgewogene Darstellung ist eine gute Medienpräsenz. Denn Wikipedia setzt zur Verifizierung von Inhalten auf glaubwürdige, unabhängige und überprüfbare Quellen. Unternehmensangaben werden nur in Ausnahmefällen akzeptiert, so gelten Geschäftsberichte als glaubwürdig hinsichtlich Zahlen zu Umsatz und Mitarbeitenden.

 
Artikel über das eigene Unternehmen oder Persönlichkeiten neu anzulegen, sieht Arne Klempert kritisch. Das müsse zumindest gut abgewogen werden. Seiner Einschätzung nach unterschätzen viele Unternehmen den Aufwand, einen akzeptablen Artikel zu erstellen oder werden vom anschließenden Kontrollverlust überrascht.
 
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war, dass Arne Klempert zwei Wikipedia-Einträge der teilnehmenden Kommunikatoren analysierte. Er zeigte unter anderem, wie er die Regelkonformität der Mitarbeit prüft. Zudem gab er für diese Beiträge Tipps, wie die Kommunikatoren professionell und mit Bedacht der Wikipedia-Community begegnen und Änderungsvorschläge einbringen können.
 

Arbeitskreis

Mittelstandskommunikation

Der Arbeitskreis Mittelstandskommunikation spricht Kommunikator*innen im Mittelstand an; außerdem Wissenschaftler*innen und Berater*innen, die die Kommunikation im Mittelstand begleiten und unterstützen. PR in diesen Unternehmen folgt häufig eigenen Regeln: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bevorzugen kurze Planungshorizonte, agieren situations- und anlassbezogen nach wiederholten „Trial- und Error-Schleifen“ und müssen sich oftmals an beschränkten Ressourcen orientieren. Glücklicherweise halten diese Rahmenbedingungen Kommunikator*innen in KMU nicht davon ab, trotzdem mutig neue Wege einzuschlagen, die vielmals zu bemerkenswerten Erfolgen führen. Unser Arbeitskreis will eine Plattform für den Austausch, die gegenseitige Unterstützung und Information sowie eine Brücke zwischen Praxis und Wissenschaft sein.
 
Kontakt: mittelstandskommunikation(at)dprg.de

Ansprechpartner:innen

Manuela Seubert
Seubert PR


Tel.: +49 6431 262232

Ninette Florschütz
MITTKOM GmbH, Mittelstand- Digital Zentrum Ilmenau


Tel.: +49 3621 510470