Es war ja fast nicht möglich, diese aktuellen Zahlen nicht zu beachten: Fast 20 Millionen Babyboomer gehen bis 2036 in Rente, und gleichzeitig kommen nur 12,5 Millionen Gen-Zler nach. Dieser Zustand führt zwangsläufig zu einem Umbruch in den Unternehmen, besonders in der Kommunikation.
Was früher klassische Pressearbeit war, wird heute oft durch kurze LinkedIn-Posts ersetzt. Statt langen Fernsehinterviews gehen jetzt Kurzvideos viral. Der „Wandel der Generationen“ ist nicht nur in den einzelnen Teams sichtbar, er hat Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen. Wie sieht die künftige Kommunikationsabteilung aus, und was müssen Unternehmen jetzt beachten?
Wer trägt die Verantwortung?
Häufig wird die Schuldfrage gestellt: Liegt es an den Unternehmen, die sich nicht schnell genug anpassen, oder an der Gen Z, die als „anspruchsvoll“ und gleichzeitig aber auch als „faul“ abgestempelt wird? Klar ist, es braucht einen Wandel, und zwar jetzt. Denn es geht nicht darum, dass die GenZ anspruchsvoller oder einfach fauler ist, tatsächlich sind diese Klischees wenig hilfreich und oft schlichtweg falsch.
Mehr Arbeit in weniger Tagen?
Ein oft diskutierter Ansatz ist die 4-Tage-Woche. Viele sehen darin eine Lösung für die Work-Life-Balance und hoffen, damit auf die Bedürfnisse der GenZ einzugehen. Doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass dies keine langfristige Antwort auf das Problem ist. Statistiken zeigen, dass die Krankheitsrate unter der GenZ bereits heute steigt. Eine Verkürzung der Arbeitszeit, ohne gleichzeitig die Arbeitslast zu reduzieren, wird dieses Problem eher verschärfen als lösen. Die Frage, die wir uns also stellen müssen, ist nicht, wie wir die Arbeit auf weniger Tage verteilen können, sondern wie wir die Strukturen insgesamt verändern können.
Es glänzt nicht alles, was remote ist.
Die Lösung liegt in flexibleren Arbeitsmodellen. Denn Kommunikation hat in Zeiten sozialer Medien am Ende auch keine festen Arbeitszeiten. Flexibilität bedeutet mehr als nur die Wahl zwischen Homeoffice und Büro. Es geht darum, Arbeitszeiten, -orte und -inhalte an die individuellen Bedürfnisse der Kommunikation und der Mitarbeitenden anzupassen. Unternehmen müssen lernen, ihren Mitarbeitenden mehr Autonomie zuzugestehen und sich von dem Gedanken lösen, dass Anwesenheit gleich Produktivität ist.
Ein Umdenken ist notwendig.
Kommunikation wandelt sich, wie auch die Mitarbeitenden. Dafür müssen in den Kommunikationsabteilungen und im Unternehmen insgesamt Strukturen geschaffen werden, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Die Antwort liegt in einer Arbeitswelt, die flexibler, menschlicher und offener für individuelle Bedürfnisse ist. Dazu gehört, dass wir verschiedene Ansätze testen müssen, wie beispielsweise Null-Bock-Tage. Denn nur so können wir den Wandel, den die nächsten Jahre bringen, erfolgreich gestalten.
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