Wir alle kennen und hasslieben sie: die Lebkuchendebatte. Letzte Woche habe ich sie im Regal entdeckt: Lebkuchen und Adventskalender. Ein jährlich wiederkehrendes Phänomen, das oft schon ab Ende August oder Anfang September auftaucht und regelmäßig für Diskussionen sorgt.
Viele Menschen schütteln den Kopf und fragen sich: „Ist das nicht zu früh?“. Aber gleichzeitig werden diese Produkte gekauft. Warum ist das so?
Der Einfluss des Exporthandels
August und September sind die absatzstärksten Monate für den internationalen Handel, weshalb die Produktion frühzeitig hochgefahren wird. Im Jahr 2023 fanden 90 Prozent der Lebkuchenexporte in der zweiten Jahreshälfte statt, wobei die Monate August und September mit jeweils 24 Prozent und 27 Prozent der gesamten Ausfuhrmenge mehr als die Hälfte aller Lebkuchenexporte ausmachten.
Nachfrage und saisonale Planung
Auch in Deutschland greifen viele Kund:innen schon früh zu den weihnachtlichen Leckereien. Das Phänomen zeigt uns, dass wir in einem nachfrageorientierten Markt leben. Und das ist ein entscheidendes Learning für uns in der Kommunikation.
Flexibilität in der Kommunikation
Die Produktion von Lebkuchen ist langfristig geplant – sie muss es sein, um reibungslos zu funktionieren. Doch der Absatz ist stark abhängig von äußeren Faktoren wie beispielsweise dem Wetter. Ist der September kühl und regnerisch, steigt der Verkauf. Bleibt es wie im letzten Jahr warm, stagniert der Absatz. Die Produzent:innen können auf diese Wetterentwicklungen nur bedingt reagieren. Doch in der Kommunikation haben wir die Flexibilität, schnell und effizient auf solche Veränderungen einzugehen.
Emotionalität ist key
Nach einem heißen Sommer wünschen sich viele das nächste Highlight und das ist natürlich Weihnachten. Diese Sehnsucht frühzeitig in der Kommunikation aufzugreifen, kann einen Wettbewerbsvorteil bieten. Es geht nicht nur darum, Produkte zu bewerben, sondern die emotionalen Bedürfnisse der Kund:innen zu verstehen und auf diese einzugehen.
Wenn wir produktorientiert kommunizieren, müssen wir uns eng mit der Produktentwicklung abstimmen. Gleichzeitig müssen wir den Markt im Auge behalten und darauf vorbereitet sein, kurzfristig auf Änderungen in der Nachfrage oder äußere Faktoren wie das Wetter zu reagieren. Flexibilität und eine vorausschauende Planung in der Kommunikation sind der Schlüssel zum Erfolg.
Quellen: