Die Kommunikationsbranche im Visier
Thomas Lüdeke und Ulrich Schuhmann sind Personalberater und auf Berufe in der Kommunikationsbranche spezialisiert. Professorin Annika Schach sprach mit ihnen beim DPRG Lunch Talk über den Arbeitsmarkt für Kommunikator*innen und Trends in der Branche.
Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs.
Wie sehen beide den Arbeitsmarkt für Kommunikatorinnen und Kommunikatoren?
Den Arbeitsmarkt erleben beide aktuell als sehr spannend und in Bewegung. In vielen Bereichen gibt es Transformationen und Umbauaktivitäten (Ausrichtung der Kommunikationsabteilungen, auch Mittelständler wollen sichtbarer werden etc.), das bedeutet gleichzeitig auch ein Stück Verunsicherung und Volatilität bei den Entscheidungen. Der Bereich Haltungskommunikation wird für Unternehmen wichtiger und muss besetzt werden, auch Verbände und NPOs suchen qualifiziertes Personal für den Ausbau ihrer Interessensvertretungen in Berlin und Brüssel.
Was steht im Mittelpunkt der Arbeit der Berater?
Der Kern der Arbeit beider Personalberater bildet das Vermittlungsgeschäft im Auftrag der Arbeitgeber:innen - als gesamter Prozess. Aktiv werden beide frühestens ab 2-3 Jahren Berufserfahrung der Bewerber*innen, Schwerpunkte lägen jedoch auf dem Level der „erfahrenen Expertenebene“. Auftraggeber seien hauptsächlich Unternehmen und Institutionen. Auf jeder Ebene gäbe es eigene Herausforderungen, gestandene Führungspersönlichkeiten seien naturgemäß schwerer zu finden.
Welche Trends zeichnen sich ab?
KI und New Work haben auch hier einen großen Einfluss auf Struktur und Organisation von Arbeit und Abteilungen, werden von Lüdecke aber weniger als revolutionär als evolutionär empfunden. Den Kandidat*innen sei neben den Kriterien Gehalt und Purpose auch ein funktionierendes Team, die Unternehmenskultur und die Work-Life-Balance wichtig. Arbeitgeber*innen wünschten sich den „breit aufgestellten Spezialisten“, bevorzugen aber durch die vielseitige Querschnittsaufgabe, die bei der Kommunikation zunehmend gefordert wird, eher Allrounder*innen mit Flexibilität und Offenheit neuen Themen gegenüber als reine Spezialist*innen für einen erfolgreichen „Match“.
In punkto Remote oder Arbeit vor Ort gäbe es unterschiedliche Modelle und Vorlieben, bei Teilzeit zählten Kontinuität und Erreichbarkeit, auch Tandem-Modelle sind häufig möglich. Als ein Plus der „Ü50“ würde zunehmend gesehen, dass diese bei einem Wechsel in dem Alter eher länger blieben und weniger wechselanfällig wären als so einige jüngere Semester.