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Sybille Höhne
"Es geht mir darum, den Verband und das Berufsfeld voranzubringen"
Charleen Bermann im Interview mit Sybille Höhne, Spezialistin für interne Kommunikation und Employer Branding bei Cyberport SE, einem Technikhändler mit Hauptsitz in Dresden. Sybille ist eine langjährige Ehrenamtliche in der DPRG und teilt ihre Erfahrungen und Einblicke in ihre vielseitigen Tätigkeiten.
Sybille, du bist seit über 15 Jahren Mitglied der DPRG. Was hat dich dazu bewegt?
 
In den 90er Jahren habe ich eine Fortbildung zur geprüften PR-Beraterin gemacht. Während dieser Fortbildung habe ich die DPRG als Organisation kennengelernt. Ich bin dann regelmäßig zunächst als Gast zu Veranstaltungen gegangen und wurde 2007 schließlich selbst Mitglied. Damals habe ich mich entschieden, der DPRG beizutreten, weil ich mich selbstständig gemacht hatte und ein Netzwerk von Fachleuten zum Austausch sowie Fortbildungsmöglichkeiten benötigte. Die DPRG bot beides durch zahlreiche Veranstaltungen, sowohl in den Landesgruppen, Arbeitskreisen als auch auf Bundesbene.
 
Du bist aktuell in mehreren Positionen innerhalb der DPRG tätig: Vizepräsidentin des Bundesvorstands, Vorsitzende der Landesgruppe Sachsen und Leiterin des Arbeitskreises Akzeptanzkommunikation. Wie kam es dazu?
 
Ich bin jemand, der sich gerne einbringt und nicht nur partizipieren will, sondern auch den Verband und das Berufsfeld voranbringen und weiterentwickeln möchte – mit Mitarbeit in Gremien, mit der Organisation von Fachveranstaltungen, Schaffen von Netzwerken. Das war meine Motivation, zunächst in den Vorstand der Landesgruppe Sachsen zu gehen, dessen Vorsitz ich 2011 übernahm.
 
Diese Funktion habe ich bis heute. Als sich 2014 ein neuer Vorstand auf Bundesebene formte, wurde ich gefragt, ob ich nicht auch im Bundesvorstand mitarbeiten möchte. Seitdem gehöre ich also dem Bundesvorstand an, zunächst viele Jahre als Beisitzerin. Letztes Jahr habe ich mich kurzfristig bereit erklärt, die Vizepräsidentschaft zu übernehmen.

Zusätzlich engagiere ich mich im Arbeitskreis Akzeptanzkommunikation, den ich 2017 gemeinsam mit Ulf Mehner und Thomas Zimmerling initiiert habe. Dieser Arbeitskreis beschäftigt sich mit Themen wie Bürgerbeteiligung und Akzeptanzfragen in verschiedenen Kommunikationsbereichen, z.B. bei Infrastrukturprojekten. Wir arbeiteten beispielsweise aktiv an der Richtlinie „Bürgerbeteiligung und Kommunikation“ des Deutschen Rates für Public Relations (DRPR) mit und veröffentlichten einen Sammelband mit Praxisbeispielen zum Thema aus zahlreichen Kommunikationsbereichen. Es macht Spaß, diese Themen voranzutreiben.
 
Welchen Herausforderungen begegnest du bei deiner ehrenamtlichen Arbeit?
 
Eine große Herausforderung ist es, dienstliche Verpflichtungen und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Außerdem haben wir in der DPRG eine große Bandbreite an Mitgliedern, was ich sehr gut und bereichernd finde. Entsprechend unterschiedlich sind natürlich auch die Anforderungen an unsere Veranstaltungen und Angebote. Wir versuchen, dieser Vielfalt gerecht zu werden und alle Mitglieder zu erreichen.
 
Was gefällt dir denn gut an der DPRG?
 
Besonders bereichernd ist der persönliche Austausch, das Netzwerk und der fachliche Input, den man für seine tägliche Arbeit erhält, und die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Die Vielfalt der Mitglieder bringt vielfältige Themen mit sich, die wir in unseren Veranstaltungen aufgreifen. Das inspiriert mich sehr. Ich nehme immer neue Ideen mit, die ich in meiner täglichen Arbeit oder für die Landesgruppe umsetzen möchte. Natürlich gibt es Dinge, die verbessert werden können, und wir hinterfragen ständig unsere Arbeit im Bundesvorstand und in der Landesgruppe, um herauszufinden, wie wir unsere Mitglieder besser erreichen und unterstützen können.
 
Gibt es ein Highlight während deines Engagements, woran du gerne zurückdenkst?
 
Ich freue mich immer besonders auf die großen Bundes-Veranstaltungen, weil wir dort in großer Runde zusammenkommen. Es fühlt sich oft an wie ein Klassentreffen, da ich schon viele Jahre dabei bin und viele Leute kenne. Gleichzeitig freue ich mich aber auch, immer wieder neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Zum Beispiel beim letzten PR-Tag war ich begeistert, eine Gruppe von Studierenden der Hochschule Hannover zu treffen. Sie waren so engagiert, haben aktiv Fragen gestellt und sich in die Diskussionen eingebracht. Auch Initiativen anderer Hochschulen zeigen, dass in unserem Berufsfeld viel in Bewegung ist und das empfinde ich jedes Mal als große Freude. Um unseren Kommunikatorinnen-Nachwuchs ist mir da nicht bange.
 
Ein weiteres Highlight war unser Zukunftsforum, das wir 2015 ins Leben gerufen haben. Das Zukunftsforum war damals ein frisches Format, das wir als Barcamp aufgezogen haben. Es herrschte eine echte Aufbruchstimmung. Wir haben zu der Zeit den Verband auf neue Füße gestellt und einiges in Gang gesetzt. So, wie wir das als aktueller Bundesvorstand mit der Etablierung neuer Formate heute fortsetzen.
 
Und ein besonderes regionales Highlight war bis Corona unser jährlicher gemeinsamer Jahresauftakt der Kommunikationsverbände/-vereine Sachsens. Dies Veranstaltung etablierte sich nach kurzer Zeit zu dem Netzwerktreffen der Kommunikatorinnen und Kommunikatoren Sachsens. Darauf werde ich heute immer noch angesprochen und gefragt, ob ich es nicht wieder beleben will. Ich hätte schon Lust dazu, benötige aber neben Zeit, auch einige Mitstreiterinnen und Mitstreiter vor Ort. Also, gerne melden, wer mitmachen möchte.
 
Wie können interessierte Personen die DPRG unterstützen oder wie können sie sich selbst engagieren?
 
Die DPRG ist ein echter Mitmachverband. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen. Man kann eine Idee für einen Arbeitskreis entwickeln und Mitstreiter suchen, um ein bestimmtes Thema voranzubringen. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich in bestehenden Arbeits- oder Expertenkreisen zu engagieren und dort aktiv an der Gestaltung von Themen mitzuwirken. Wenn jemand eine gute Idee für eine Landesgruppen-Veranstaltung hat und vielleicht sogar einen tollen Speaker kennt, kann man gemeinsam überlegen, wie man das realisieren kann.
 
Es geht darum, sich mit vielen kleinen Dingen einzubringen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich zu beteiligen, ob für eine kurze Zeit oder langfristig, ob mit oder ohne Amt. Man muss nur den Willen und die Lust dazu mitbringen.