Wie Zeppelin Rental den „Spagat zwischen Greenwashing und ernst gemeinter Nachhaltigkeit“ meistert, war Thema beim KMU Talk um 8 des Expertenkreises Mittelstandskommunikation. Hier einige Kernaussagen.
Am 26. April 2024 fand der KMU Talk des Expertenkreises Mittelstandskommunikation der DPRG statt, der sich mit dem „Spagat zwischen Greenwashing und ernst gemeinter Nachhaltigkeit“ befasste. Als Referent konnten wir Dr. Markus Heidak, Senior CSR Manager bei Zeppelin Rental, gewinnen. Zeppelin Rental gilt als Nachhaltigkeits-Vorreiter und gehört zu den Top 1% der nachhaltigsten Unternehmen der Branche.
Zahlreiche Teilnehmer konnten zunächst einiges über die Nachhaltigkeitsstrategie bei Zeppelin erfahren, bevor im Anschluss das Thema durch Fragen vertieft werden konnte.
Die Veranstaltung beleuchtete die Notwendigkeit und die Herausforderungen von Nachhaltigkeit für Unternehmen. In einer Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels immer spürbarer werden und die öffentliche Wahrnehmung von Unternehmen zunehmend von ihren Nachhaltigkeitsbemühungen geprägt ist, ist es unerlässlich, dass Unternehmen ihre Verantwortung ernsthaft wahrnehmen.
Ein entscheidender Treiber ist nicht nur die Regulatorik sondern auch der verstärkte Wunsch der Kunden, die zahlreiche Maßnahmen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit einfordern, auch im B2B-Bereich wie im Falle von Zeppelin.
Nachhaltigkeit ist wichtig, weil sie nicht nur zur Bewahrung unserer Umwelt beiträgt, sondern auch langfristige wirtschaftliche Stabilität und soziale Gerechtigkeit fördert. Unternehmen, die sich aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen, erzielen nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern stärken auch ihr Image und ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Dennoch stehen Unternehmen vor einer immensen Herausforderung, diesen Spagat zwischen authentischer Nachhaltigkeit und dem Risiko des Greenwashings zu bewältigen. Greenwashing, das Verschleiern von Umwelt- oder Nachhaltigkeitsproblemen durch irreführende Marketingstrategien, kann langfristig das Vertrauen der Verbraucher und anderer Stakeholder untergraben.
Folgende Punkte sind hierbei wichtig und sind in der EU Green Claims Directive geregelt:
- Klare und präzise Aussagen: Umweltansprüche müssen klar, präzise und leicht verständlich sein. Sie dürfen keine irreführenden oder zweideutigen Informationen enthalten.
- Nachweisbare Behauptungen: Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Umweltansprüche durch objektive Nachweise zu belegen. Dies könnte beispielsweise durch unabhängige Zertifizierungen oder Umweltprüfungen erfolgen.
- Vergleichbarkeit: Umweltansprüche sollten es Verbrauchern ermöglichen, Produkte oder Dienstleistungen basierend auf ihrer Umweltleistung zu vergleichen. Dies erfordert standardisierte Messverfahren und Bewertungskriterien.
- Vermeidung von Täuschung: Unternehmen dürfen keine falschen oder irreführenden Aussagen machen, die den Eindruck erwecken könnten, dass ihre Produkte umweltfreundlicher sind als sie tatsächlich sind.
- Transparenz: Unternehmen müssen offenlegen, wie ihre Umweltansprüche gemessen und überprüft wurden. Verbraucher sollten Zugang zu den Informationen haben, die ihnen helfen, die Glaubwürdigkeit der Ansprüche zu beurteilen.
Eine effektiv, ehrliche und transparente Nachhaltigkeitskommunikation ist daher entscheidend, sowohl intern als auch extern. Intern sorgt sie dafür, dass alle Mitarbeitenden durch kontinuierliche Information motiviert sind und sich aktiv an den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens beteiligen. Extern trägt sie dazu bei, die Bemühungen und Erfolge eines Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit transparent zu machen und das Vertrauen der Kunden und der Öffentlichkeit zu stärken.
Wie bei allen Kommunikationsmaßnahmen ist auch hier eine zielgruppengerechte Aufbereitung der Informationen, eine spezifische Auswahl der Kanäle, eine genaue Beobachtung der Wettbewerber sowie eine kontinuierliche und konsistente Kommunikation wichtig.
Noch eine kurze Anmerkung zum Schluss: Auch hier gilt, nur die Maßnahmen können ihre vollständige Wirkung entfalten, die sichtbar und öffentlich gemacht werden. Die Kommunikation darüber ist der letzte, aber nicht minder wirkungsvolle, Schritt im Bereich der Nachhaltigkeitsstrategie und muss von allen Unternehmen, ob groß oder klein, gegangen werden.
Text: Catrin Keil, München