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News / Warum AI Literacy so wichtig ist
Tim Klute
25.03.2024   Kommentar
Warum AI Literacy so wichtig ist
Was ist mit Facebook los? Über den aktuellen Zustand des einst wichtigsten sozialen Netzwerks lässt sich vortrefflich diskutieren. Auf TikTok wird über die neuesten Entwicklungen gesprochen, die auf Facebook ihren Lauf nehmen. Diesmal geht es um die KI.
Mit einer Mischung aus Verwunderung und Entsetzen werden auf TikTok Facebook-Seiten gezeigt, die ausschließlich KI-generierte Bilder posten und so die Feeds der User*innen fluten. Auf diesen Seiten sind hunderte Posts mit solchen Bildern zu sehen, deren nur vorgegaukelter Fotorealismus für das geübte Auge einfach zu erkennen ist: Ein Kind neben einer vermeintlich selbstgebauten überlebensgroßen Jesusstatue aus Pepsi-Dosen, eine aus Eiswürfeln gebaute Yacht in Originalgröße, ein Fantasie-Landschaftsbild aus Santorini mit Wasserrutschen statt Treppenstufen. Doch das Problem liegt nicht in der Absurdität der Bilder, sondern in der Reaktion der Nutzer*innen.
 
Ein Blick in die Kommentare unter den Posts zeigt tausende Menschen, die die Bilder für bare Münze nehmen. Viele teilen die Inhalte weiter, ohne zu hinterfragen, ob sie echt sind. TikToker*innen machen sich über die Naivität der Facebook-Nutzer*innen lustig, die nicht zwischen echten und klar KI-generierten Inhalten unterscheiden können.
 
Es mag amüsant sein, diese Dynamiken auf der Plattform zu beobachten. Dass sich hier aber ein größeres Problem abzeichnet, ist offensichtlich. Das Risiko, Desinformation und Fake News nicht als solche zu erkennen, liegt auf der Hand. Diesem Risiko sind wir alle ausgesetzt, egal auf welcher Plattform.
 
Eine Diskussion um „AI Literacy“ wird dadurch noch dringlicher. Es wird deutlich, dass ein grundlegendes Verständnis von künstlicher Intelligenz und den Möglichkeiten ihrer Anwendung in der heutigen Medienlandschaft unerlässlich ist. Die Fähigkeit, kritisch zu hinterfragen und Quellen zu überprüfen, ist wichtiger denn je, um nicht Opfer von Manipulation und Täuschung zu werden. Vor allem wir als Kommunikator*innen stehen in der Pflicht, sich in diese Debatte einzumischen. Was können wir beitragen? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Zielgruppe KI-generierte Inhalte auch so erkennt, wie wir sie intendiert haben? Ich freue mich auf Ihre Meinung.
 
Autor: Tim Klute ist Junior Associate im Berliner Büro von 365 Sherpas Corporate Affairs & Policy Advice. Vor seinem Einstieg bei 365 Sherpas sammelte er Erfahrungen im Strategiebereich in einer Kommunikationsagentur in Berlin und in der strategischen Kommunikation bei einer Stiftung in Brüssel im Bereich der EU-Klimapolitik.
 
Wichtiger Hinweis der DPRG: Der „Kommentar der Woche“ ist eine persönliche Meinungsäußerung der Autorinnen und Autoren, und stellt nicht die Meinung der DPRG dar. Bei Fragen, Anregungen und Wünschen zum Kommentar wenden Sie sich bitte direkt an den Autor unter klute@365sherpas.com
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