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News / KI.KOM.MIT – Symposium zur Künstlichen Intelligenz in der mittelständischen Kommunikation
„KI.KOM.MIT-Vortragende und Organisationsteam; © Hirschmeier Media
KI.KOM.MIT – Symposium zur Künstlichen Intelligenz in der mittelständischen Kommunikation
Am 14. März lud der DPRG-Expertenkreis Mittelstandskommunikation (EK Miko) an die Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) nach Bielefeld ein, um sich über aktuelle Fragestellungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kommunikation im Mittelstand auszutauschen.
Aus dem Lenkungskreis des EK Miko hat allen voran Prof. Dr. Katja Brickwedde mit Unterstützung durch Daniel Rasch und das Team der FHM den Gästen ein abwechslungsreiches Programm aus Keynotes und Workshop-Angeboten zusammengestellt, das rund 90 Teilnehmende an die FHM lockte.
 
Alle Referierenden waren sich einig, dass wir uns in einem radikalen Wandel befinden, dessen Schnelligkeit bereits jetzt rasant ist. Betont wurde die notwendige Fähigkeit, sich neugierig und aufgeschlossen mit den KI-Möglichkeiten zur Erstellung von Text, Bild und Video zu beschäftigen und den kritischen Blick dabei zu wahren. Und: Auf einige Fragen zu KI können derzeit keine fertigen Antworten geliefert werden.
 
Prof. Katja Brickwedde betonte in ihrer Keynote drei wichtige Einstellungen für den Einsatz von KI in der mittelständischen Kommunikation: KI braucht die Bereitschaft zum interdisziplinären Denken; KI ist immer auch ein Kommunikationsthema; der KI nicht angst-, sondern kompetenzgetrieben begegnen.
 
Den wohl aktuellsten von acht Workshops leitete Prof. Dr. Meike Probst-Klosterkamp. Am Vortrag des Symposiums hatte das Europa-Parlament den EU AI Act verabschiedet: eine EU-weit harmonisierte Regelung zur Verantwortlichkeit der Anbieter von KI-Generatoren und zum ethischen Einsatz von KI.
 
Geregelt wird darin die Anwendung von KI, die in vier Risikoklassen eingeteilt wird. ChatGPT fällt beispielweise in die Klasse 3 zu den KI-Systemen mit geringem Risiko, während etwa Social Scoring und biometrische Identifizierung in Echtzeit verboten sind (Klasse 1). Außerdem sind Anbieter dazu verpflichtet, hinreichend zusammenzufassend offenzulegen, welche urheberrechtlich geschützte Daten zum KI-Training verwendet wurden.
 
Probst-Klosterkamp hatte noch ganz pragmatische Empfehlungen zur Hand, zum Beispiel: Keine KI-generierten Bilder für Key Visuals einsetzen, da kein Urheberrechtsschutz und damit keine Ausschließlichkeitsrechte bestehen; bei Verträgen mit Dritten Transparenzpflicht zur KI-Kennzeichnung einarbeiten; KI-erzeugte Fotos von Personen können Persönlichkeitsrechte von lebenden Personen verletzen. Abschließend diskutierten die Workshop-Teilnehmenden intensiv über die Kennzeichnungspflicht der neuen EU-Verordnung.
 
In einem weiteren Workshop stellte Marcel Bohnensteffen von Ippen Digital vor, wie bei Ippen Media KI entwickelt und eingesetzt wird – immer mit „Human in the loop“. Ein eigens ins Leben gerufenes, crossfunktionales KI-Team entwickelte KI-Tools für redaktionelle Workflows, die den Journalistinnen und Journalisten mehr Zeit für Vor-Ort-Berichte sowie investigative Recherche und Faktencheck ermöglichen.
 
Erfahrungen bei Ippen mit den KI-Tools zeigen unter anderem, dass der KI-Umgang mit Originalzitaten noch unbefriedigend, jedoch das Kuratieren und das Einordnen von verschiedenen Quellen gut möglich sei. Ippen hat laut Bohnensteffen als erster europäischer Publisher KI-Prinzipien veröffentlicht, die er in Auszügen vorstellte. Außerdem stellte Bohnensteffen die Ippen-Mindeststandards zur Abnahme von KI-generierten Texten durch einen Menschen vor. Abschließend diskutierten die Workshopteilnehmenden kontrovers über die Glaubwürdigkeit beim Einsatz virtueller Avatare.
 
In weiteren Workshops – parallel zu den oben geschilderten – ging es um Medienkompetenz, KI in PR oder Handwerk, zukünftige Agenturmodelle im Angesicht von KI oder die Medienerstellung mit KI. FHM-Studierende hatten zudem einen KI-Erlebnisraum aufgebaut, in dem die Besucherinnen und Besucher neueste KI-Anwendungen praktisch ausprobieren konnten.
 
Der DPRG-Expertenkreis Mittelstandskommunikation bedankt sich herzlich bei der FHM für die Gastfreundschaft und Organisation des Symposiums sowie den vielschichtigen Blick auf den KI-Einsatz in der mittelständischen Kommunikation!
 
Autorin: Manuela Seubert, Leiterin des Expertenkreises Mittelstandskommunikation
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Arbeitskreis

Mittelstandskommunikation

Der Arbeitskreis Mittelstandskommunikation spricht Kommunikator*innen im Mittelstand an; außerdem Wissenschaftler*innen und Berater*innen, die die Kommunikation im Mittelstand begleiten und unterstützen. PR in diesen Unternehmen folgt häufig eigenen Regeln: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bevorzugen kurze Planungshorizonte, agieren situations- und anlassbezogen nach wiederholten „Trial- und Error-Schleifen“ und müssen sich oftmals an beschränkten Ressourcen orientieren. Glücklicherweise halten diese Rahmenbedingungen Kommunikator*innen in KMU nicht davon ab, trotzdem mutig neue Wege einzuschlagen, die vielmals zu bemerkenswerten Erfolgen führen. Unser Arbeitskreis will eine Plattform für den Austausch, die gegenseitige Unterstützung und Information sowie eine Brücke zwischen Praxis und Wissenschaft sein.
 
Kontakt: mittelstandskommunikation(at)dprg.de

Ansprechpartner:innen

Manuela Seubert
Seubert PR


Tel.: +49 6431 262232

Ninette Florschütz
MITTKOM GmbH, Mittelstand- Digital Zentrum Ilmenau


Tel.: +49 3621 510470