„Die Relevanz unseres Verbandes wächst – und das ist gut so“
Ein Interview mit Timo Krupp, Vorsitzender der DPRG-Landesgruppe NRW und Leiter der Kommunikation bei Tectrion
Timo, was ist dein beruflicher Background?
Ich habe in Gelsenkirchen Journalismus und PR studiert. Dabei war für mich immer klar, dass ich später PR machen möchte. Ich konnte dann für Agenturen im Auftrag von Ministerien und Behörden arbeiten und mehrere Jahre die Kommunikation eines Mega-Events begleiten. Bei Chempark-Manager und -Betreiber Currenta habe ich dann als Pressesprecher angefangen und später die Leitung der Pressestelle für drei der größten Chemiestandorte in Europa übernommen. Aktuell bin ich Leiter der Unternehmenskommunikation unseres Tochterunternehmens Tectrion, ein Industrie- und Instandhaltungsunternehmen.
Seit Beginn meiner Tätigkeit bei Currenta bin ich als Teil der Rufliste mit für die Krisenkommunikation im Ereignisfall zuständig. Unser Job ist die Ereigniskommunikation für unsere Standorte. Dafür müssen wir nach der Werksfeuerwehr die Ersten im Krisenstab sein, wenn es zum Beispiel in einem unserer 70 Unternehmen buchstäblich brennt.
Welches aktuelle Kommunikationsthema beschäftigt dich am meisten?
Ganz weit oben steht das Thema KI. Zum einen die Frage, wie können wir KI bei uns in der Unternehmensgruppe einsetzen – insbesondere im Hinblick auf Effizienz und Datenschutz. Auch innerhalb unserer Landesgruppe ist KI gerade das Big Thing, sodass die Nachfrage nach entsprechenden Informationsveranstaltungen sehr groß ist.
Und was hat dich in die DPRG getrieben?
An der Hochschule in Gelsenkirchen gab es die einzige DPRG-Studiengruppe Deutschlands. Und ich sage mir immer: Wenn du etwas machst, dann mache es es auch richtig. Daher wollte ich nicht nur mal schnuppern, sondern bin auch direkt Mitglied geworden – und bin bis heute dabei.
Du engagierst Dich seit über 10 Jahren in der DPRG. Wie hat sich die Arbeit in der Landesgruppe aus deiner Sicht entwickelt?
Es kam irgendwann der klare Impuls – eben auch aus NRW – dass wir uns als Verband in der Branche wandeln und an Geschwindigkeit zunehmen müssen. Zu dieser Zeit wechselte der Bundesvorstand und das Zukunftsforum ist als ganz neues Format in Gelsenkirchen gestartet. Gleichzeitig wurde aus kleinen Regionalgruppen in NRW eine Landesgruppe. Spätestens durch COVID sind wir deutschlandweit miteinander vernetzt und arbeiten gemeinsam. Das müssen wir weiter pflegen und ausbauen. Wir wollen die Vernetzung innerhalb und außerhalb der Landesgruppe weiter fördern.
Welche Aktivitäten aus den letzten Jahren sind dir besonders im Kopf geblieben?
Das waren vor allem immer unsere Neujahrsempfänge, weil sie für uns immer Leuchtturmveranstaltungen mit relevanten Themen, bekannten Speakern und großen Unternehmen waren. Und ganz besonders unser digitaler Neujahrsempfang mitten in der Pandemie in Abendgarderobe und Live-Musik.
Was mir auch in sehr guter Erinnerung geblieben ist, sind unsere DPRG-Speed Dating Lunches in NRW, die wir unter Corona-Zeiten ins Leben gerufen hatten, um die Vernetzung zu fördern. Generell stehen bei uns Vernetzung und Austausch im Mittelpunkt. Deshalb arbeiten wir auch daran, wieder mehr Vor-Ort-Termine zu schaffen. Unser diesjähriger Neujahrsempfang bei Henkel in Düsseldorf ist in dieser Hinsicht ein gelungenes Beispiel: Also bei ausgesuchten Highlights weg vom Schreibtisch hin zum Dialog vor Ort...
In jüngster Zeit gefallen mir die neuen Formate des Bundesvorstands, wie zum Beispiel die DPRG Learn Formate. Es steckt viel Expertise in unseren Mitgliedern. Dieses Wissen zu nutzen und dabei möglichst Viele mitzunehmen, ist genau der richtige Weg.
Was wünscht du dir von der DPRG? Worin sind wir schon gut oder worin müssen wir besser werden?
Was mir gefällt, ist die wachsende Relevanz unseres Verbandes. Zum Beispiel sorgt der wöchentliche Newsletter, der über aktuelle Themen berichtet und sehr pointiert ist, dafür, dass der Verband in der Branche eine Wahrnehmung bekommt und mit seinen Themen an Relevanz gewinnt. Auch unser Jahresthema "Demokratie" halte ich für genau richtig und nicht nur für unsere Branche gerade in diesem Jahr für extrem entscheidend.
Wir als Branche, wir als Kommunikator*innen, haben einen echten Impact auf das Thema Demokratie und tragen in unserer Profession eine große Verantwortung. Mir gefällt es gut, dass wir das als Verband auch deutlich machen. Ich würde mir aber wünschen, dass wir zu aktuellen Themen schneller werden und uns nicht nur innerhalb der Branche positionieren, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit Insgesamt ist meine Wahrnehmung, dass alle, die sich bei uns im Verband engagieren, sehr viel Freude an ihrer ehrenamtlichen Arbeit haben und hochmotiviert sind.