Samstagmorgen. Schlechtes Wetter, miese Laune. Am liebsten bliebe ich liegen, aber der Rücken tut schon weh. Außerdem ist der Ofen der Mieter defekt, und der Laptop der Mutter auch. Das wird bestimmt ein Spitzentag. Also nach dem Frühstück erstmal los zum Computerladen. Dort erfahre ich, dass das Gerät – sonst gut in Schuss – zu alt ist, um es zu reparieren. Na toll! Weil nur das Touchpad nicht funktioniert, kaufe ich eine Maus. Besser als nichts.
 
Die nächste Station ist mein Fahrradladen. Auch das kein Gute Laune-Thema, denn der macht bald zu. Doch genau da entscheidet sich der Tag, einen anderen Weg einzuschlagen. Der Inhaber hat was Neues vor, sprüht vor Unternehmergeist. Er will sich ganz auf seine eigene Fahrradmarke konzentrieren. Die Produktion in Berlin läuft bald an, das Interesse der Kunden ist groß. Die Zuversicht steckt an.
 
Noch aber wartet da ja der Endgegner Elektromarkt. (Hatte ich erwähnt, dass ich – natürlich – die Quittung verlegt habe?) „Kein Problem, ich drucke Ihnen eine Kopie aus.“, sagt der junge Mann und: „Wir tauschen das Gerät. Gehen Sie mal zu meinem Kollegen.“ – „Wir haben den Ofen nicht auf Lager, aber ich bestelle den. Kommt dann in drei bis vier Tagen.“, sagt der.
 
„Lief besser als befürchtet.“, denke ich mir und spaziere nach Hause. Auf halbem Weg sehe ich eine Frau auf der anderen Straßenseite. Sie steht neben ihrem Auto und ruft: „Entschuldigung, können Sie mir helfen?“. Klar, kann ich. Neben ihr hat jemand knapp geparkt, und sie befürchtet, dass sie nicht rauskommt, ob ich ihr den Wagen mal rausfahren könne? Mache ich gerne. Sie fährt ihres Weges.
 
Zuhause angekommen, packe ich den Laptop aus, mal sehen, ob das mit der Maus klappt. Tut es – und mehr noch: das Touchpad funktioniert auch wieder. Ich bin sicher, das hängt mit den positiven Schwingungen des Tages zusammen und beschließe, denen auch in Zukunft mehr Raum zu geben. Wer noch?
 
Sascha Stoltenow ist Partner bei Script Communications in Frankfurt am Main.