„Football hat mich sozialisiert“
Interview mit YoungPro Christopher Hahn, Junior Account Manager PR bei der European League of Football
Wann bist du in den Berufszweig Sport eingestiegen?
Christopher: Mit 26 Jahren bin ich PR-Manager bei der European League of Football. Nebenbei engagiere ich mich ehrenamtlich bei den Hamburg Pioneers als Social Media Manager und Spieler, zukünftig in der Zweiten Bundesliga. Diese Doppelfunktion prägt meine Erfahrungen – seit 2017 im Vereinsfootball und beruflich seit 2021 im europäischen Football. Der Sport steht bei mir immer im Vordergrund.
Deine Branche, insbesondere im Football, boomt. Wie hast du den Zuschaueranstieg erlebt und inwiefern beeinflusst er deine Arbeit?
Christopher: Meine Leidenschaft für den American Football hat sich um 2013/14 entwickelt, bevor der Hype erst so richtig an Fahrt aufgenommen hat. Football hat mich im Privaten und im Arbeitsleben quasi sozialisiert. Mit allen positiven Dingen, die der Sport mitbringt. Integration, Diversität und Teamgeist. Und natürlich habe ich die Professionalisierung des Sports miterlebt. Mein aktiver Einstieg erfolgte 2017 während meines Sportstudiums in Kiel. 2021 kam dann der Wechsel zu den Hamburg Pioneers und der Umzug nach Hamburg.
Was denkst du über Sportkommunikation und ihre essentiellen Elemente?
Christopher: In der Sportkommunikation ist ein ganzjähriger Blick nötig, nicht nur saisonal. Die Spieler stehen im Zentrum, und ihre Erfolge und ihre Geschichten sind entscheidend für die Fans und die PR-Arbeit. Die Herausforderung liegt darin, die Spieler näher an die Fans zu bringen, sei es durch Interviews, Social Media oder Events. Besonders in einer jungen Liga müssen wir sehen, welche Spieler uns spielerisch erhalten bleiben und wie wir ihre Präsenz für besondere Aktionen und Interaktionen nutzen können.
Welche Social Media Kanäle sind für euch entscheidend?
Christopher: Unsere Hauptkanäle sind TikTok, Instagram, Facebook und YouTube. Auch außerhalb der Saison teilen wir Highlights und Content. Auch Facebook ist nicht zu unterschätzen, welches eine große Fangemeinde hat und mittlerweile als starkes Forum für die Fans genutzt wird.
Gibt es auch Interesse an Print oder anderen Medien?
Christopher: Natürlich denke ich als PR-Manager auch an Print und Online. Wir sind ständig in Magazinen, Zeitungen und online präsent. Dennoch liegt ein Hauptfokus auf Social Media, das uns die einzigartige Möglichkeit bietet, unsere Geschichten ohne Umwege und kosteneffizient an die Fans weiterzutragen – weltweit. Unsere organische Reichweite von etwa mittlerweile über 145.000 Followern auf Instagram zeigt, dass wir hier vieles richtig gemacht haben. Die Suche nach neuen Formaten und Ideen endet jedoch nie.
Wie viele waren es zu Beginn?
Christopher: Eine niedrige fünfstellige Zahl. Wir konnten im Vergleich zur vergangenen Saison einen Reichweitenzuwachs von knapp 50 Prozent verzeichnen. Kontinuität spielt dabei eine Schlüsselrolle. Regeln im Social Media-Bereich beachten und mit coolen, qualitativen Inhalten die Leute mitnehmen und fesseln. Ein ausgewogener Mix zwischen Qualität und Quantität ist uns wichtig.
Welche Ratschläge hast du für junge Studenten in Kommunikationswissenschaften oder Sportmanagement?
Christopher: Seid offen für Neues, interessiert euch für Trends, entwickelt eigene Ideen und probiert nebenbei Dinge aus, für die ihr eine Leidenschaft entwickeln könnt. Bei mir war es der American Football. In meinem Fall startete ich im Social Media-Bereich, eröffnete eine Website und begann zu schreiben und Content zu veröffentlichen. Kreativität und den Anfang zu machen ist am Ende entscheidend.
Was war der bis jetzt denkwürdigste Augenblick für dich?
Christopher: Zwei Momente sind mir besonders im Gedächtnis geblieben. Das erste Finale 2021 in Düsseldorf vor über 22.000 Zuschauern zu betreuen, war beeindruckend. Der zweite Moment war, als die Hamburg Sea Devils im Volksparkstadion vor über 32.000 Zuschauern spielten – ein Rekord. Meine Familie erlebte zum ersten Mal hautnah, was wir als European League of Football gemeinsam auf die Beine gestellt haben.
Was erhoffst du dir als Young Professional von der DPRG?
Christopher: Mein Wunsch ist, dass wir uns vernetzen und voneinander lernen können. Ansprechpartner zu sein für vermeintlich "blöde" Fragen und eine Vernetzung, die entscheidend ist, um im Bereich der Kommunikation besser zu werden und Kontakte für zukünftige Events oder Projekte zu knüpfen.