Wir kennen das: Große Pläne, die schnell in Vergessenheit geraten. Es wird uns oft suggeriert, dass Erfolg leicht zu erreichen sei. Ein paar Tricks hier und da, und alles läuft wie geschmiert. Doch die Realität sieht meist anders aus.
 
Vergangenes Jahr begegnete mir beim Tokyo-Marathon ein Wort, das seither mein treuer Begleiter ist: Ganbare (頑張れ). Es bedeutet „Streng dich an!“ Keine leere Aufmunterung wie „Du schaffst das!“, sondern eine klare Aufforderung, sich voll und ganz einzubringen, sich eben anzustrengen. In Japan ist es ein fester Bestandteil des Alltags, egal ob im Beruf, beim Sport oder im persönlichen Leben.
 
Ganbare lehrt uns, dass Erfolg nicht aus minimaler Anstrengung resultiert. Erfolg ist das Ergebnis konsequenter Arbeit, der Nutzung von Stärken und echtem Durchhaltevermögen.
 
Ganbare ist daher mehr als nur ein Wort – es ist eine Einstellung. Es geht nicht nur darum, zu gewinnen, sondern sich wirklich reinzuhängen, ohne sich dabei aufzuopfern. Es bedeutet, sich Ziele zu setzen, sich darauf vorzubereiten und eventuelle Rückschläge als Teil des Weges zu akzeptieren.
 
Es bedeutet auch, den Prozess zu genießen – denn Freude an der Anstrengung macht diese leichter. Der Weg zum Ziel ist manchmal genauso wichtig wie das Ziel selbst. Wenn also deine Vorsätze für dieses Jahr um deine Umsetzung kämpfen, denk an Ganbare. Frag dich, weshalb es sich lohnt, dich dafür einzusetzen.
 
Oft sind es nicht die einfachen Siege, die uns nachhaltig prägen. Vielmehr sind es die Herausforderungen, denen wir uns mit voller Kraft und echter Hingabe stellen – stets mit dem richtigen Maß und der nötigen Balance aus Anstrengung und Leichtigkeit.
 
Kontakt zur Autorin: kontakt@mirjam-berle.de