Ein Besuch im Content-Haus
"brand eins” ist heute nicht „nur“ ein Magazin, sondern ein großes Content-Haus. Mehr über die brand eins Story gab es auf einem Redaktionsbesuch zu erfahren.
Wirtschaft besser machen – das ist das Motto von Gabriele Fischer und Susanne Risch. Vor beinahe einem Vierteljahrhundert sind die beiden Journalistinnen angetreten, um in Hamburg mit “brand eins” in eigener Regie ein neues Wirtschaftsmagazin zu gründen. Heute knapp 25 Jahre später, berichten die Magazin-Macherinnen bei einem Besuch der DPRG Landesgruppe Norddeutschland von ihren Erfahrungen und dem vielseitigen Geschäftsmodell der brand eins Medien AG. Sie erzählen vom Journalismus in Krisenzeiten, dem Herzensprojekt eines Kindermagazins und echten Geschichten aus der Wirtschaft für die Wirtschaft.
Rund 20 Mitglieder und Gäste der DPRG Landesgruppe Nord treffen sich am 7. November vor einem Backsteingebäude in Hamburg-Bahrenfeld. Nach wenigen Treppenstufen gelangen sie in den ersten Stock und finden dort ein Redaktionsbüro vor, das zunächst gar nicht nach einem solchen aussieht: Eisenträger, fabrikhohe Decken, Ziegelsteinwände – die weitläufige, alte Marzipanfabrik ist heute ein Office-Loft. Fast jedenfalls. Denn Einzelbüros gibt’s hier trotzdem, erklärt Gabriele Fischer, die Chefredakteurin von “brand eins”, bei einem Rundgang durch die Räume. Gemeinsam mit Susanne Risch, die den Bereich Corporate Publishing verantwortet, führt Gabriele Fischer durch den Abend.
Keine News, sondern Geschichten
Die beiden erfahrenen Wirtschaftsjournalistinnen erzählen von der Gründung ihres Magazins: Wie zunächst das Manager Magazin ein neuartiges Wirtschaftsmagazin auf den Markt bringen wollte, das mehr Geschichten, als News erzählt. Wie die erste und die zweite Ausgabe ein echter Erfolg waren und dann dennoch kein drittes Heft mehr folgen sollte. Und wie Fischer mit einigen anderen den Entschluss fasste, dann eben ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Damals im ersten Redaktionsbüro in der Brandstwiete 1, daher der Name.
Die Idee, mit der Gabriele Fischer und ihre Mitstreiter*innen 1999 antraten, treibt das Magazin auch heute noch: Wirtschaft besser machen. „Wir erzählen von Unternehmen, die Managementprobleme neu oder anders gelöst haben“, erklärt Fischer. „Wir suchen nach Ideen, von denen andere etwas lernen können. Wir machen keine News, wir machen Geschichten.“ Deshalb ihr Tipp: „Mit einer Pressemitteilung kommt man in der Regel nicht in unser Heft. Wir suchen neue, originelle Ideen – echte Geschichten eben.“
Corporate Publishing, Kindermagazin und Konferenzen
Und diese Geschichten kreiert ein 40-köpfiges Team längst nicht mehr nur für das Monatsmagazin. „Neben der Heftreihe brandeins /thema haben wir den Bereich Corporate Publishing als zweites Standbein aufgebaut“, erzählt Susanne Risch. Für Unternehmen wie Tchibo oder G DATA entstehen dort Wirtschaftsmagazine wie „Kaffee in Zahlen“ oder „Cybersicherheit in Zahlen“, für die Bestattungsinstitute der Ahorn Gruppe etwa der „Sterbereport“. Die Redaktionen des Monatsmagazins und die der Unternehmenspublikationen arbeiten dabei stets voneinander getrennt.
Neu im brandeins-Repertoire ist seit Oktober das Kindermagazin „weil.“, das brand eins zusammen mit dem Carlsen Verlag produziert, und das die ehemalige Gruner+Jahr-Journalistin Margitta Schulze Lohoff als Redaktionsleiterin mit betreut. Lydia Gless ist bei der Neuerscheinung Chefin vom Dienst und verantwortlich für die Schlussredaktion. Wirtschaftsgeschichten für Kinder zu schreiben, die Wissen nicht nur anschaulich vermitteln, sondern auch noch neugierig machen, sei eine echte Herausforderung, berichten die beiden. Mit dem zweimonatlich herausgegebenen Magazin, das nur im Abo vertrieben wird und keine Anzeigen enthält, will das Team von Susanne Risch Kindern die Themen Geld und Wirtschaft näherbringen.
Langweilig wird es Susanne Risch und Gabriele Fischer sicher nicht: Seit Neuem bringt das Team gemeinsam mit dem Rowohlt Verlag eine Buchreihe heraus, und auch Events und Netzwerkveranstaltungen spielen für das Hamburger Medienhaus eine große Rolle. Ob Konferenzen für Erwachsene, Peergroups und Masterclasses für Führungskräfte oder Zukunftstage für Schüler*innen – für den positiven Blick auf die Wirtschaft sehen Fischer und Risch viele spannende Formate. "brand eins” sei eben nicht nur ein Magazin, sondern ein großes Content Haus, schließt Fischer den Abend.
Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und die spannende Diskussion. Auf viele weitere Geschichten.
Bild (v.li.n.re.): Gabriele Fischer, Susanne Risch, Lydia Gless, Margitta Schulze Lohoff
Text: Annika Remberg, Co-Vorsitzende der DPRG Landesgruppe Norddeutschland
Foto: Elke Hildebrandt, Stellvertretende Vorsitzende der DPRG Landesgruppe Norddeutschland