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15.09.2023   Diversity
“Wenn nicht die DPRG, wer dann?“
Francesco Di Bari ist Volontär in der OTTO Unternehmenskommunikation. Er verrät uns, woran er ernsthaftes Engagement für Diversity erkennt, welche Rolle Kommunikation dabei spielt und wie sich Branchenverbände wie die DPRG einbringen können.
Woran erkennst du, ob Unternehmen es mit ihrem Engagement für Diversity ernst meinen?
Oftmals wollen Unternehmen sich primär aus Employer-Branding-Sicht als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Es braucht aber mehr, vor allem ein Umdenken in der gesamten Unternehmenskultur und -politik. Ziel muss sein, allen Beschäftigten die gleichen Chancen einzuräumen, nämlich sich zu entwickeln, zu wachsen und ihr volles persönliches Potenzial entfalten zu können. Ob Unternehmen das wirklich wollen, kann von außen schwierig festgestellt werden. Orientierung bieten jedoch Fragen wie: Gibt es ein Diversity-Management-Konzept? Arbeitet das Unternehmen mit Fachleuten zusammen? Wird Diversity intersektional gedacht? Wer besetzt die Führungsebenen? Verwendet das Unternehmen eine inklusive Sprache? Wie oft ist das Unternehmen zu Diversity-Themen sichtbar? Das sind einige von vielen Aspekten, die sich zu einem Gesamtbild aufaddieren.
 
Bei OTTO setzt du dich für Vielfalt ein. Warum braucht es Diversity Engagement nicht nur von oben, sondern vor allem aus der Mitarbeiterschaft heraus?
Ein Unternehmen ist besonders effektiv, wenn ein hoher intrinsischer Motivationsgrad durch die Mitarbeitenden gegeben ist. Deshalb braucht es regelmäßige und transparente Kommunikation, aber eben auch konkrete Maßnahmen, die beispielsweise mit einem Diversity Management entwickelt und umgesetzt werden. OTTO verfolgt daher einen Diversity & Inclusion-Ansatz, welcher durch ein hohes Maß an intrinsischer Motivation seitens der Mitarbeiter*innen gestärkt wird. So ist es beispielsweise allen möglich, selbstständig Netzwerke zu gründen und zu organisieren. Ich selbst bin bei OTTO über das queere Netzwerk MORE* gestartet, welches sich für die Interessen und Sichtbarkeit von LGBTIQ*-Menschen sowie für einen vorurteilsfreien Umgang mit sexueller Identität in der gesamten Otto Group stark macht.
 
Was können Branchenverbände wie die DPRG tun, um Diversity zu fördern?
Zu Diversity gehört der Aspekt der Zusammengehörigkeit: Alle Menschen haben eine Daseinsberechtigung. Um ein wertschätzendes Arbeitsumfeld herzustellen, braucht es Repräsentation, denn die schafft Zugehörigkeit und das ist die Basis jeder guten Zusammenarbeit.  Branchenverbände sollten daher ein möglichst realitätsgetreues Abbild des Berufszweigs darstellen, gleichzeitig Vielfalt in der Kommunikationsbranche fördern und mit gutem Beispiel nach vorne gehen. Die Rubrik “Diversity” im wöchentlichen Newsletter ist ein guter und wichtiger Schritt dabei.
 
Welche Rolle spielt die Kommunikationsbranche im Zusammenhang mit Diversity?  
Es braucht Menschen mit Ressource, Empathie und Expertise, die Diversity als Change Thema annehmen, entsprechendes Wissen vermitteln, Leitlinien erstellen und Orientierung bieten. Sich mit Diversity auseinanderzusetzen, erfordert Durchhaltevermögen. Deshalb brauchen wir professionelle, sensible und nachhaltige Kommunikation. Wer wäre besser dafür geeignet, als Menschen aus der Kommunikationsbranche selbst? Wenn nicht die DPRG, wer dann?
 
Das Gespräch mit Francesco Di Bari führte Miká Hamann