"In a NutShell”: Herausfordernde Kommunikation für einen Energieriesen
Am 3. Juli lud die DPRG Norddeutschland zum Besuch ins Hamburger Shell Technology Centre ein. Südlich der Elbe, im Stadtteil Wilhelmsburg, “tankten” mehr als 30 Teilnehmende exklusive Informationen zur Kommunikationsarbeit des Energieunternehmens.
Über 90.000 Mitarbeitende in 70+ Ländern – rund um den Globus arbeiten zehntausende Menschen für den Mineralölkonzern Shell. Frank van Hoorn, Head of Corporate Relations bei Shell Deutschland, führt 23 Öffentlichkeitsarbeiter*innen bei der Deutschland-Tochter. Im Rahmen des Unternehmensbesuchs berichtet er den Teilnehmer*innen von den Herausforderungen der Energiewende, von neuen Technologien, von aktuellen Markenkampagnen und der Social-Media-Strategie des Energieriesen.
Vorher führen seine Kolleg*innen die Besucher*innen durch das Shell Technology Centre. Die Teilnehmer*innen erhalten einen Einblick in alternative Energie- und Antriebstechnologien der Zukunft und erfahren, wie sich der Mineralölkonzern nachhaltiger aufstellen will.
Nachhaltigkeitsziele und Kommunikationsauftrag
Nachhaltigkeit spielt auch die zentrale Rolle in den anschließenden Ausführungen von Frank van Hoorn und seinem Kommunikations-Team. Das Unternehmen hat sich als globales Ziel gesetzt: Netto-Null-CO2-Emissionen bis 2050. Dieses Ziel gelte für direkte und indirekte Emissionen, für Emissionen aus dem eigenen Betrieb sowie für Emissionen der Shell-Kundschaft. Van Hoorns Kommunikationsziel ist ebenso eindeutig: Konsument*innen und Öffentlichkeit sollen Shell nicht mehr nur als „Tankstelle” wahrnehmen, sondern als Energieunternehmen, das auch nachhaltige Lösungen für verschiedene Industrie- und Lebensbereiche anbietet.
Dafür hat das Kommunikationsteam die wichtigsten Botschaften, Kernaussagen und Leistungsfelder definiert. Die übergeordnete strategische Botschaft, der sogenannte Brand Purpose, lautet „Powering Progress“.
Markenkampagne und Social Media
Um die Botschaften in den Zielgruppen zu verankern, setzte das Deutschland-Team zuletzt eine Markenkampagne zur Energiewende um. Mit „Energie zur Wende“ wolle man echte Menschen zeigen, die dank verschiedener Lösungen von Shell schon heute nachhaltiger lebten, betont Linda Ahnfeld, Customer Centricity, Market & Transformation Communications Managerin bei Shell.
Nico Huber, Social Media und Community Manager, berichtet über die Social-Media-Arbeit des Unternehmens. Ein Beispiel dafür: einminütige Videos mit dem Titel „In a NutShell“ zu Themen wie Energiewende oder Energiesicherheit. Ziel der Videos sei es, die Energiewende verständlicher zu machen, Vertrauen zu schaffen und Shell als Dekarbonisierungspartner zu positionieren, erklärt Nico Huber.
Bei allem Fokus auf die Kommunikation zur Energiewende, gilt jedoch auch: „Am Ende des Tages muss Shell Geld verdienen“, sagt Frank van Hoorn. Öl und vor allem Gas bleiben daher aktuell ein wichtiger Geschäftszweig – nachhaltige Energien allein funktionierten (zumindest noch) nicht. Beim abschließenden Imbiss wird weiter lebhaft diskutiert, bis die Veranstaltung gegen 20 Uhr mit einem großen Dank an die Gastgeber ausklingt.
Text: Annika Remberg, Co-Vorsitzende im Vorstand der DPRG Landesgruppe Norddeutschland