"Der Newsroom ist kein Arbeitsraum, sondern ein Prinzip"
Christian Achilles stellte am 28. Juni die neuen Kommunikationsstrukturen des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes in Berlin (DSGV) vor.
Um dieses neue Denken einer integrativen Sichtweise auf Kommunikation und Marketing besser zu verstehen, besuchte ein gutes Dutzend DPRG-Mitglieder der Landesgruppe Berlin / Brandenburg die Zentrale. Achilles führte als Leiter der Kommunikation und Medien zusammen mit Tobias Schlösser (Marketing - Geschäftsführer bei S-Communication Services GmbH) die Gruppe durch die neuen Räume.
Die ersten Ideen reiften schon vor rund 8 Jahren, Beschlüsse wurden gefasst, Weichen gestellt und Umstrukturierungen vorgenommen. Die Fläche eines ehemaligen Fitnessstudios im Gebäude wurde grundlegend umgebaut. Neue Arbeitsstrukturen brauchen Veränderungen in der inneren Haltung, begleitende Prozesse und Werkzeuge für eine agile Zusammenarbeit im täglichen Miteinander und neue Raumkonzepte in der äußeren Gestaltung. Das Motto könnte lauten: Agiles Sitzen statt dynamisches Schwitzen.
Kurz nach der Eröffnung der neuen Kommunikationsetage brach die CoViD 19 Pandemie aus und alles war plötzlich anders. Der DSGV wurde als systemrelevant eingeschätzt. 12 Regionalverbände, 357 Sparkassen, 9000 Filialen mit Mitarbeitenden und zahlreiche weitere Einrichtungen der Gruppe bedurften Informationen. Plötzlich gab es eine Mischung von Homeoffice und Newsroomkonzept, welche die Notwendigkeit eines agilen Arbeitens noch verstärkte.
Heute, in der Zeit nach „Corona“, lässt sich das Prinzip Newsroom und der Verlauf einer Nachricht im Herzstück des Newsroom verfolgen. 28 Mitarbeitende bearbeitende diese an einem langen Tisch kanalspezifisch und doch übergreifend gedacht. Weitere Bereiche der Etage sind bspw. für Teams bestimmt, die sich mit Strategie oder Medienproduktion beschäftigen oder dienen als stille Meetingräume, Treffpunkte (Arena) und als Sozialflächen wie der Küchenbereich.
Die Einführung des Newsroomkonzeptes bedeutet für die Teams mehr Eigenverantwortung, die vereinbarten Ziel auf ihre Art zu schaffen. Dabei werden verschieden Strukturen ausprobiert. Der grundlegende Gedanke ist dabei, datengetrieben, messbar, auf analytischer Basis eine hocheffiziente Kommunikation zu erreichen. Ein Ergebnis ist bspw., die Anzahl großer Kampagnen jährlich von 16 auf 3 zu reduzieren, um die Reichweite und Wahrnehmung zu steigern.
Dabei sieht sich das Marketing der Kommunikation unter dem gemeinsamen Dach einer Markenstrategie vorgelagert. Beide zusammen zahlen auf die Marke ein. Oder wie Christian Achilles meint: "PR und Marketing zahlen auf unterschiedliche Stufen eines gemeinsamen Sales Funnel ein, den eine moderne Kommunikation gesamthaft bespielen muss."
Dr. Carsten Kolbe, Berlin