Trends, Gefahren, Analysen, Perspektiven – im Vorfeld des Tages der Pressefreiheit beleuchtet eine Veranstaltung der LG Bayern am 20. April die Situation in Deutschland. Impulsvorträge: Lotte Laloire und Maximilian von Rossek.
Am 3. Mai ist der Tag der Pressefreiheit. Die Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht dazu jedes Jahr einen Bericht zur Lage der Pressefreiheit weltweit. Dass es in Ländern wie China, Russland oder Iran keine Pressefreiheit gibt, wissen wir. Wie aber sieht es in Deutschland aus?
Deutschland ist in den letzten Jahren im Ranking von Reporter ohne Grenzen zurückgefallen. Auch bei uns werden Journalisten/innen in ihrer Arbeit behindert und sogar bedroht. Handelt es sich dabei um Ausnahmen, oder um einen gefährlichen Trend? Mangelt es an Bewusstsein und Sensibilität, wie wichtig eine unabhängige, freie Presse für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie ist? Was sind die Ursachen für die schlechtere Lage der Pressefreiheit in Deutschland?
Zu diesen Themen hat die Landesgruppe eingeladen:
- Lotte Laloire, Pressereferentin bei Reporter ohne Grenzen (RSF) in Berlin. Sie ist dort unter anderem zuständig für Deutschland und die Türkei. Als freie Journalistin arbeitet sie für Medien wie den Deutschlandfunk, den Tagesspiegel, die taz oder die Brigitte.
- Maximilian von Rossek, Politikjournalist mit Schwerpunkt Kommunalpolitik, Vizepräsident des PresseClub München, Vorstandsmitglied des Bloggerclub und Mitglied der Bayerischen Landtagspresse. Er war maßgeblich beteiligt am auf Aufbau von TV Bayern Live und Plenum.TV.
Lotte Laloire konzentriert sich in ihrem Impulsvortrag auf die in Deutschland beobachteten Tendenzen: Vor allem die Sicherheit von Journalisten, zum Beispiel bei Demonstrationen, ist immer stärker gefährdet. Das Narrativ der „Lügenpresse“ führt zu Gewalt gegenüber Journalisten. Seit Corona und den von Rechten, Verschwörungs- und Querdenkern organisierten Demonstrationen gab es mehr Übergriffe auf Journalisten. Aber auch die Medienvielfalt – ein wichtiger Indikator für Pressefreiheit – hat abgenommen.
Maximilian von Rossek richtet seinen Fokus auf dem Bewusstwerden über die Notwendigkeit von Journalismus und freier Presse in der Bevölkerung: Weg von „Lügenpresse“ hin zur ehrbaren Vierten Instanz. Er sieht, dass der Journalismus in Deutschland mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hat, von Geld- und Zeitmangel über fehlende Ausbildung bis hin zur Vermischung von Presse und PR.
Im Anschluss an die Impulsvorträge erfolgt eine Diskussionsrunde mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Welche Erfahrungen haben wir als Kommunikationsprofis gemacht? Was können wir zum Erhalt und zur Stärkung der Pressefreiheit beitragen?
Termin: Donnerstag, 20.04.2023, 18:30 Uhr / MS-Teams
Hier geht es zur Anmeldung.