Rund 830 Millionen Anwender*innen in weltweit 200 Regionen und Ländern und das in 24 Sprachen: An Linkedin als sozialem Business-Netzwerk kommt heute (fast) niemand mehr vorbei. Im Praxis-Workshop der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen erklärte Referentin Celina Krüger, worauf es bei Linkedin ankommt.
Ziel des Workshops am 20. Juni war es, praxisnahes Wissen für den beruflichen Alltag zu vermitteln. Den rund 80 Teilnehmer*innen riet die Referentin Celina Krüger, Linkedin zu nutzen, „um selbst aktiv zu werden und das eigene Netzwerk zu vergrößern.“ Und so verdichtete sie ihr Fachwissen in drei zentrale Tipps, die von allen direkt umsetzbar sind.
Tipp-Nummer 1: Persönlichkeit vor Unternehmensnews
Der wichtigste Tipp klingt einfach, ist aber nicht immer leicht zu beherzigen: „Zeigt Persönlichkeit, denn Menschen wollen sich mit Menschen vernetzen!“, sagt Celina Krüger, „wer selbst auf sein eigenes Nutzungsverhalten schaut, versteht das leichter.“ Tatsächlich ist die Verlockung besonders für Unternehmen groß, die User in sozialen Medien über aktuelle und vermeintlich relevante Unternehmensnachrichten zu informieren.
Doch rein sachlich gehaltene und kuratierte Informationen, die sich um mehr oder weniger generische Erfolge wie Auszeichnungen oder Produkteinführungen drehen, kommen bei Usern nicht an. Wer stattdessen ein gutes Storytelling beherzigt und dieses mit eigenen Erfahrungen und – ganz wichtig! – Emotionen sowie einem individuellen Bild anreichert, kann selbst trockenste Fachthemen zum Leben erwecken. So können aus Fremden Follower werden und Netzwerke über soziale Bindungen entstehen – der größte Mehrwert von Social Media.
Tipp-Nummer 2: Mitarbeiter zu authentischen Markenbotschaftern machen! (Corporate Influencing)
Das Thema Corporate Influencing hängt unmittelbar mit dem ersten Tipp zusammen, denn für Unternehmen kann in Social Media nichts wertvoller sein, als wenn die eigenen Mitarbeiter*innen in ihren Netzwerken über ihr Unternehmen sprechen – und es keinen Grund zur Besorgnis gibt, hier könnten unerwünschte Inhalte kommuniziert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand. So transportieren sich auf diese Weise vielfältige Eindrücke aus einer individuellen Perspektive. Das erlaubt Usern einerseits unverfälschte Einblicke und Hintergrundwissen – und es sorgt für Nahbarkeit.
Zum anderen findet auf diesem Weg automatisch eine Markenbildung statt, die ohne plakative Werbung auskommt, stattdessen authentisch von den Mitarbeiter*innen selbst ausgestaltet wird. Das sorgt für ein sympathisches, weil echtes Unternehmensbild, so Celina Krüger. Der Haken an der Sache: Viele Unternehmen haben noch kein Gespür für Social Media und die in diesen Kanälen notwendigen Anforderungen an die Kommunikation.
So ist das Teilen von kuratierten, offiziellen Postings, die das Unternehmen vorgibt, beispielsweise wenig ratsam, denn User erkennen schnell die Absicht dahinter: Die eigenen Netzwerke werden dazu „missbraucht“, um Unternehmensnews zu verbreiten – ohne Rücksicht auf die Interessen der eigenen Zielgruppen und Follower. Das wiederum kann sich nicht nur negativ auf die selbst aufgebauten Netzwerke auswirken, sondern widerspricht gleichzeitig dem Algorithmus von LinkedIn. Dieser ist – wie sollte es anders bei einem sozialen Kanal sein – auf den Menschen ausgerichtet und gibt persönlichen Postings mit individuellen Texten immer den Vorrang.
Tipp-Nummer 3: Content-Recycling, aber richtig!
„Der Content ist in den meisten Fällen vorhanden – man muss ihn nur suchen!“, lautet die Devise von Celina Krüger. Themen und vorhandene Inhalte, die sich für eine Mehrfachnutzung via LinkedIn eignen, gibt es meist in ausreichender Menge. Voraussetzung für eine erfolgreiche Content-Strategie ist, dass bestehende wie neue Inhalte gesondert für die Anforderungen dieser Plattform aufbereitet werden sollten, um erfolgreiche Postings zu generieren. Auch hier gilt: Je lebendiger und nahbarer kommuniziert wird, desto echter ist die Botschaft – und desto mehr Menschen können sich identifizieren und entsprechend reagieren; mit einem Like, Kommentar oder Follow.
Neben diesen drei wichtigsten Tipps gab es noch eine Menge weiterer Einblicke und Hintergrundinformationen über die richtige Nutzung von LinkedIn. Wer sich nachträglich für die Veranstaltungsinhalte interessiert, kann sich gerne das Handout zuschicken lassen (
niedersachsen-bremen@dprg.de). Den ausführlichen Bericht, einige Screenshots, das Handout und den Link zur Aufzeichnung stellen wir allen DPRG-Mitgliedern über die App DPRG.mobil zur Verfügung.
Bericht: Shiloo Katja Köhnke