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News / Politische Positionierung im digitalen Raum
Robert Ardelt @Caroline-Wimmer
20.04.2022   News
Politische Positionierung im digitalen Raum
Wie positionieren sich deutsche CEOs und Unternehmen auf Social Media zu kritischen Themen? Eine Studie von APCO Worldwide in Deutschland gibt Aufschluss. Geschäftsführer Robert Ardelt präsentiert Ergebnisse beim Deutschen PR-Tag Anfang Mai. In Hannover warten viele weitere interessante Speaker und Themen.
Unter dem Motto „Zeit zu sprechen“ treffen sich am 5. und 6. Mai im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen Menschen aus den Kommunikationsberufen, um Wissen miteinander zu teilen und Erfahrungen auszutauschen. APCOs Studie passt perfekt zu der Leitfrage des ersten Branchentreffens im größeren Rahmen, das die DPRG und der Medienfachverlag Oberauer ausrichten: Wie kann Unternehmenskommunikation mit politisierten Umfeldern umgehen, mit Stakeholdern, Shitstorms, Polarisierung? Und müssen oder sollten sich Organisationen wirklich zu allem verhalten?
 
Es debattieren Menschen, deren berufliche Praxis von solchen Fragen unmittelbar betroffen ist. Aus Washington D.C. kommt Matthias Berninger (Bayer) nach Hannover: Politische Kommunikation zwischen Dialog und Haltung ist sein Thema. Susanne Straetmans (Pfizer) spricht über digitales Stakeholder- und Themenmanagement in einer hoch regulierten Branche. Das „Kommunikationsklima in der Klimakommunikation zwischen Konzernen, Politikern und Aktivisten“ ist Thema der Keynote von Lars Rosumek (E.ON).
 
Die Europaparlamentarierin Viola von Cramon spricht über „Einflussnahme und Desinformation aus dem Ausland: Lehren aus der russischen Invasion in die Ukraine“. Thema der Autorin und Sozialunternehmerin Düzen Tekkal, Politikwissenschaftlerin, Filmemacherin, Kriegsberichterstatterin und Gründerin von HÁWAR.help. e.V.: „Krise macht ehrlich: Ein Plädoyer für eine neue Gesprächskultur.“
 
Um Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturprojekten geht es im Talk zwischen Martin Groll (TenneT TSO) und der Kommunikationsberaterin Anja Schlicht. Und ob man als CEO oder Bundeskanzler wirklich Social Media braucht, diskutieren die Leiterin des SPD-Newsrooms im Willy-Brandt-Haus, Carline Mohr, und Michael Manske, der bei Volkswagen konsequent und strategisch seinen „Social CEO“ inszeniert.
 
Apropos: Generell äußern sich deutsche CEOs selten zu politischen Themen. Wenn doch, sprechen sie am meisten über Umweltschutz und Diversity und wählen als Plattform dafür am häufigsten LinkedIn. Das ist das zentrale Ergebnis einer Untersuchung der Kommunikationsberatung APCO Worldwide, die das Thema „Haltung in der Kommunikation“ rund um die Bundestagswahl 2021 untersucht hat. Robert Ardelt, Managing Director in Berlin, wird die Studie beim PR-Tag vorstellen und die Ergebnisse im aktuellen Kontext näher einordnen.
 
„Die Studie zeigt, dass auch heute noch immer nicht alle DAX-Unternehmen und ihre CEOs auf sozialen Plattformen präsent sind. Und obwohl das Thema ‚Haltung‘ in aller Munde ist, teilten mehr als ein Viertel der Unternehmen keinen einzigen gesellschaftspolitischen Beitrag“, so Ardelt. CEOs zeigten sich sogar noch zurückhaltender: 25 der 40 DAX-CEOs teilten im Untersuchungszeitraum keine relevanten Beiträge.
 
Über zwei Monate hatte APCO im Umfeld der Bundestagswahl im Herbst 2021 tausende von Beiträgen der 40 DAX-Firmen und ihrer CEOs untersucht – auf LinkedIn, Twitter und Facebook. Mit mehr als 80 Beiträgen waren Klimawandel und Umweltschutz die beliebtesten Themen in der Positionierung. Obwohl der Untersuchungszeitraum bewusst auf den Monat vor und nach der deutschen Bundestagswahl gelegt wurde, positionierten sich deutsche Unternehmen und CEOs insgesamt weniger als 20-mal dazu.
 
Gemeinsam mit Civey befragte APCO 2.500 Menschen in Deutschland, ob die sich überhaupt „Haltung“ von Unternehmen zu gesellschaftspolitischen Themen wünschen. „Dass Unternehmen und deren Führungskräfte gesellschaftspolitische Haltung zeigen, ist grundsätzlich notwendig und wichtig. Wenn die Positionierung zu einem bestimmten gesellschaftspolitischen Thema nicht zum Unternehmen passt, also Haltung ohne Kontext stattfindet, kann Kommunikation auch schnell den gegenteiligen Effekt haben“, so Ardelt. „Wir haben zuletzt gesehen, wie schmal der Grat sein kann, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen, authentisch zu kommunizieren und – wenn nötig und angemessen – als Unternehmen auch für besonders schwierige Themen die richtigen Worte zu finden.“
 
Dazu, welche Leitlinien beim Meistern dieses schmalen Grades helfen können und worauf Unternehmen und Kommunikationsexperten beim Thema Haltung achten müssen, spricht der APCO-Deutschland-Chef beim Deutschen PR-Tag 2022 Anfang Mai. Mit rund 40 Speakern im Rahmen verschiedenster Formate verspricht das Programm in Hannover jede Menge Inspiration und Austausch in herausfordernden Zeiten. Alle Details zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf www.pr-tag.de.
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