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22.11.2021   Digitale Kommunikation
Die zwitschernden Politiker: Sollten Parteien auf Social Media aktiv sein?
Um diese Frage und noch viel mehr ging es am 10. November bei der digitalen Veranstaltung „Like oder Dislike? Die Social Media-Kommunikation der Parteien rund um die Wahl“.
Theresa Hein, selbstständig im Bereich Strategische Kommunikation und Social Media, machte eines in ihrem Impulsvortrag klar: Social Media hat einen extrem hohen Stellenwert in der politischen Kommunikation erhalten. Gleichzeitig machte sie deutlich, dass die Quantität und Qualität davon abhänge, welche Ressourcen zur Verfügung stehen – in Bezug auf Budget, personelle Kapazitäten und Fachwissen. Bemerkbar mache sich dies vor allem auf den unterschiedlichen politischen Ebenen: Auf kommunaler Ebene agieren viele ehrenamtliche Politiker – die Ressourcen sind knapp. Auf Bundesebene geht es oftmals professioneller einher – die Mittel sind umfangreicher.
 
Mit Blick auf die Social Media-Plattformen veranschaulichte Theresa Hein: Facebook ist noch lange nicht tot. Viele ältere Partei-Mitglieder seien dort aktiv. Was die anderen Kanäle anbetrifft: Instagram sei extrem stark gewachsen, Twitter sei gerade für Politiker wichtig, die sich überregional positionieren und an Debatten teilhaben wollen. LinkedIn zeichne sich durch einen professionellen und ehrlichen Austausch aus. Wenn es um TikTok geht, seien einige Parteien noch verhalten – es fehle schlicht an den Expert*innen, die es richtig bedienen können.
 
Zudem zeigte Theresa Hein auf, dass der politische Diskurs immer extremer geworden sei. Alte Tweets werden ausgepackt und gehässig darüber geurteilt. Nicht selten könne ein Tweet auch direkte Konsequenzen mit sich ziehen, sogar das eigene Amt kosten. Aber: Politik werde auch immer humoristischer und Politiker zeigten sich nahbarer – auch wenn es nicht immer allen leicht fällt.
 
Als letzten Punkt machte Theresa Hein deutlich, wie nützlich sozialen Medien trotz möglicher Stolpersteine für das Agenda Setting der Politiker sein kann. Und Statements gerne auch mal von der digitalen in die analoge Welt der klassischen Medien überschwappen können.
 
5 Thesen zur digitalen politischen Kommunikation
 
Thorsten Klein, der mit TriCoMedia Unternehmen und Institutionen zu Fragen der Kommunikation berät, gliederte seinen Impulsvortrag entlang einiger provokanter Thesen:

1. Weg mit der Personal- und Symbolpolitik, her mit der Sachpolitik!
2. Sofortiger Stopp für den sofortigen Sofortismus!
3. Die Vermischung von Meinung ist Nachrichtenwert ist eine Bedrohung für die Demokratie!
4. Wenn Politiker nur noch auf Themen im Netz reagieren, riskieren sie ein gefährliches Meinungskartell!
5. Mehr Vernunft und Verstand: Führt die Welten wieder zusammen!

Die Quintessenz seiner Ausführung war: Kommunikation in der Politik in den digitalen Kanälen ist richtig und wichtig. Sie sollte jedoch viel bedachter, weniger getrieben und transparenter werden.

Es bewegt sich was

In der anschließenden Diskussion der Teilnehmer ging es darum, warum Politiker die falschen Social Media-Kanäle nutzen und benutzen, ob es eine Regulierung genau wie eine Ethik im digitalen politischen Raum braucht und dass Konflikt auch gut und richtig sein kann – denn es zeigt sich, dass sich etwas bewegt.
 
Welche Take Aways habt ihr noch mitgenommen? Wir freuen uns über Eure Kommentare und Eure Ideen für weitere Themen und Formate, die wir als AK Digitale Kommunikation gemeinsam mit Euch umsetzen können!
 

„Die DPRG Neuland-Tour – Stationen und Aufzeichnungen

Dies sind die Abenteuer einer Gruppe mutiger Kommunikatorinnen und Kommunikatoren, die mit ihrem Raumschiff DPRG unterwegs sind, um neue digitale Welten zu erforschen, neue Kommunikationsformen und Netzwerke. Gefühlte Lichtjahre von der Zeit vor Corona entfernt, dringt das Team in Neuländer vor, die nur wenige zuvor gesehen haben. Auf der interaktiven Karte können alle Stationen nachverfolgt und die Aufzeichnungen angesehen werden.“

Arbeitskreis

Digitale Kommunikation

Kaum ein Thema beschäftigt die Kommunikationsbranche derzeit stärker als die durch die Digitalisierung ausgelösten Veränderungen. Dabei ist die Branche auf zwei Arten betroffen: So soll die Kommunikation einerseits zum Gelingen von Transformationsprojekten in Unternehmen beitragen. Andererseits unterliegt sie selbst einem fundamentalen Wandel.
 
Mit dem Arbeitskreis Digitale Transformation lädt die DPRG Kommunikations-Experten*innen zum offenen Dialog ein. Vorstellungen oder Diskussionen aktueller Themen zur Digitalisierung schaffen einen Mehrwert für die Teilnehmer*innen. Es werden Technologien und Trends behandelt, die nahe am Arbeitsalltag der Mitglieder sind.
 
Kontakt: digitalekommunikation(at)dprg.de

Ansprechpartner

Sascha Stoltenow
SCRIPT Corporate+Public Communication

Frankfurt
Tel.: +49 69 719138928