Facebook hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Von der von Glücksnüssen und wiederentdeckten Schulfreund*innen geprägten Campus-Plattform hin zu einem Weltkonzern. Dabei steht Meta immer wieder unter dem Beschuss der Gesellschaft, jüngst bezüglich der Facebook Files und der Whistleblowerin Frances Haugen. Natürlich haben wir Klaus Gorny auch direkt darauf angesprochen: Wie schaut Facebook auf die Facebook Files? Die Antwort: Haugen ist nur eines von vielen Themen, die sowohl den Konzern als auch die Berichterstattung über ihn beschäftigen, das zeigt die Medienanalyse, so Gorny.
Schlicht falsch an der Berichterstattung zu den Files sei jedoch, dass Meta als Unternehmen eben nicht alles dem Profit unterordne. “Wir möchten nicht polarisieren und haben kein Interesse an stark polarisierenden Inhalten ”, erzählt Gorny. Im Vordergrund stehe für das Unternehmen, dass die Nutzer*innen statt schädlichen und unerwünschten Inhalten zu begegnen vor allem positive Erlebnisse auf der Plattform machen und teilen.
Meinungsfreiheit und Hatespeech
Aber wie steht es nun um die Themen Meinungsfreiheit und Hatespeech? Klar ist: Meta ist mächtig. Und wie wir alle wissen: Aus großer Macht folgt große Verantwortung. Und Kontrolle. Deswegen stellt Meta das Thema Sicherheit seinen Fokus und investiert Milliarden, um Lösungen für klar bestehende Probleme zu finden. Dazu gehören neben Hatespeech und dem Kampf zwischen Zensur und Kontrollverlust auch der Jugendschutz. Diese Themen spielen natürlich nicht nur für Meta eine Rolle, sondern für die ganze Internetbranche – das Auge der Öffentlichkeit ist nur meistens auf den Riesen Meta gerichtet. Und so auch das unserer Veranstaltung.
Klaus Gorny sagt uns dazu, dass Meta selbst sich viele Regeln überlege und auferlege, um so überhaupt erst einen geregelten Raum für das Internet zu schaffen. Gerade im Bereich Content werden solche Regeln aufgestellt. Natürlich werde man hierfür auch teilweise zurecht kritisiert.
Hassrede ist gerade in Deutschland ein großes Thema. Fortschritte und führend: über KI wird Hatespeech bereits vor der Veröffentlichung erkannt und gar nicht erst veröffentlicht. “Wir machen nicht alles richtig, aber in vielen Bereichen machen wir große Fortschritte und sind auch führend”. Besonders spannend: Klaus Gorny erzählt uns von dem Oversight Board von Facebook – einem Gremium, das alle Entscheidungen des Unternehmens nochmal insbesondere auf die gesellschaftliche Funktion von Facebook prüft.
Die Gesellschaftliche Funktion des Internetriesens ist übrigens auch einer der Aspekte, der Klaus Gorny an seinem Job bei Meta so begeistert. „Als Kommunikator finde ich es toll, wie breit die gesellschaftlichen Themen bei Facebook sind – das heißt auch manchmal Issue- und Krisenmanagement, aber gerade das macht den Job so spannend. Jeden Tag kann etwas neues Unerwartetes passieren“, so Gorny.
Einblicke ins Metaversum
Wie geht es weiter mit Meta? In unserer Abendveranstaltung spickten wir auch ein wenig in die digitale Zukunft: Ins Metaversum, einen Raum, in dem wir uns virtuell zusammenfinden, unabhängig von Raum und Zeit mit einem Avatar. Virtuelles spazieren durch Paris wird plötzlich möglich, ständiges Tragen von VR Brillen aber nicht nötig. Im Silicon Valley spricht man schon länger über das Metaversum, und Meta mischt hier ganz vorne mit.
Zum Schluss nahm uns Klaus Gorny noch mit in die Kommunikationsstrategie von Meta, die einheitlich und global ist, und vor allem von vielen Austausch- und Netzwerkformaten geprägt ist. Ein Zeichen für die offene Kommunikationskultur und dafür, dass Facebook in der Gesellschaft vorne mitspielen möchte.
Ein großes Learning für Klaus Gorny und alle Teilnehmenden der Veranstaltung: Egal wie sich Meta beziehungsweise bei all den gesellschaftlichen und unternehmerischen Themen entscheiden wird - Kritik wird es hageln. Sei es nun wegen zu viel oder zu wenig Kontrolle. Die Quintessenz ist, was man aus dieser Kritik macht.
Im Norden schreiben wir vier Dinge groß: Austausch, Partizipation, Kollaboration und Vernetzung. Als Plattform hierzu dienen regelmäßige Veranstaltungen – aktuell vor allem in Hamburg und Kiel – mit einem thematischen, fachlichen Bezug. Mal zu kommunikativen Grundlagen, mal zu aktuellen Trends und Fragestellungen unserer PR-Branche. Immer aber mit Raum und Zeit für Austausch und Kontakte. Die Mitglieder im Vorstand der Landesgruppe Nord sind von Hamburg bis zur Ostseeküste in Kiel zu finden. Die vielfältige, bunte und lebhafte Kommunikationsbranche in der Metropolregion Hamburg ist das Zentrum. Die Vernetzung umfasst aber auch Schleswig-Holstein und Brandenburg – also das gesamte DPRG Norddeutschland-Gebiet.