64. DPRG Mitgliederversammlung: Mehr Informationen bei weniger Emissionen
Bundesweit verfolgten rund 70 Mitglieder die 64. Mitgliederversammlung der DPRG – am Bildschirm. War die Virtualisierung dieses Konvents vor einem Jahr noch ungewohnt, so sind Video-Sessions inzwischen Alltag. Die DPRG will die Digitalisierung künftig nutzen, um viele Fachveranstaltungen online anzubieten und insgesamt den C02-Fußabdruck zu reduzieren.
Der jährliche Bericht des Vorstands stand denn auch ganz im Zeichen der vergangenen Monate, die tief greifende und bleibende Veränderungen im Verband bewirkt haben. Was unter anderem dadurch verdeutlicht wird, dass der im Juni 2020 online gewählte Bundesvorstand bis heute nicht ein einziges Präsenztreffen hatte.
Das „neue Normal“, wie es DPRG-Präsident Norbert Minwegen ausdrückte, zeige sich darin, dass die beschleunigte Digitalisierung im Berufs-, Privat- und Verbandsleben viele gewohnte Prozesse infrage gestellt habe. „Wir haben die Pandemie als Chance verstanden,“, so Minwegen. Geholfen habe, dass von Anfang an die Tools für digitales und vernetztes Arbeiten bereitstanden. Technik sei aber nur der Steigbügel gewesen. „Was die Ehrenamtlichen in dieser Zeit geleistet haben, war das eigentlich Großartige.“ Der Verband sei zu keiner Minute müde geworden und im Verlauf des Jahres habe es neben wöchentlichen Fachveranstaltungen sogar länderübergreifende virtuelle Stammtische gegeben, was früher undenkbar war, „und es hat lustigerweise auch echt Spaß gemacht.“
Deutlich über tausend Mitglieder und Gäste haben die Onlineveranstaltungen im abgelaufenen Jahr besucht, ohne dafür reisen zu müssen. Auch dadurch, meinte Minwegen, konnte die DPRG neue Mitglieder gewinnen und bestehende halten, die sonst vielleicht gekündigt hätten. „Wir haben auch in den Arbeitskreisen gemerkt, dass plötzlich wieder Kolleginnen und Kollegen aufgetaucht sind, die früher bei Präsenzveranstaltungen seltener dabei waren“, so Minwegen.
Auch Unternehmen hätten diese Vorteile erkannt und würden schon jetzt mit weniger Dienstreisen und mehr Homeoffice für die Zukunft planen. „Das heißt für uns: Wir werden mehr Veranstaltungen zur Wissensvermittlung digital machen. Und, was früher verpönt war, man wird sich in Zukunft lieber bei Veranstaltungen treffen, bei denen das Networking im Mittelpunkt steht,“ so Minwegen.
Auch finanziell hat die DPRG das Corona-Jahr mit einem lachenden und einem weinenden Auge überstanden. Dank eines leicht positiven Verhältnisses zwischen Kündigungen und Neuaufnahmen ist die befürchtete tiefe Delle in der Mitgliederbilanz ausgeblieben. Dazu habe auch das Versprechen beigetragen, Mitgliedern in finanzieller Notlage beim Beitrag entgegenzukommen. Schatzmeisterin Sabine Clausecker konnte einen Jahresabschluss 2020 präsentieren, der aufgrund der ausgefallenen Präsenzveranstaltungen ein höheres als geplantes positives Saldo und eine gestärkte Eigenkapitalquote auswies. „Wir sind jedoch keine Sparbüchse, in der wir das Geld einfach nur sammeln“, so Clausecker. Sie kündigte an, die verbesserte finanzielle Grundlage des Verbandes für Investitionen wie die Entwicklung hybrider Veranstaltungsangebote und den Ausbau der Ressourcen zugunsten der ehrenamtlich geleiteten Arbeitskreise und Landesgruppen nutzen zu wollen.
Ein weiteres zentrales Projekt des Vorstands werde die klimaneutrale Ausrichtung der Verbandsarbeit sein. Von der Verwaltung über die Veranstaltungen bis zur Entwicklung konkreter Handlungsempfehlungen für Mitglieder werde sich der Verband nachhaltig aufstellen. Das Ziel laute „Vermeidung, Verringerung, Kompensation.“