Kommunikation und Führung in Zeiten von Homeoffice und New Work
Sichten und Aussichten auf eine sich rasant ins Digitale wandelnde Arbeits- und Beratungswelt waren Thema einer Veranstaltung der DPRG Landesgruppe Sachsen und des Marketing Club Dresden am 25. März.
Alles ist anders seit über einem Jahr. Corona hat viel verändert, auch und vor allem in unserer Arbeitswelt. Gut aufgestellt war, wer bereits vor 2020 auf digitale Kommunikation und moderne Mitarbeiterführung gesetzt hat. Doch so manches Unternehmen wurde auch überrascht und musste sich sehr schnell umstellen, denn die Pandemie war eben nicht nach ein paar Tagen oder Wochen vorbei.
Erfahrungen, Erlebnisse, Tendenzen und Visionen standen daher beim digitalen Podiumsgespräch zu „Kommunikation und Führung in Zeiten von Homeoffice und New Work“ mit Andrea Montua, Inhaberin MontuaPartner Communications, Martin Frommhold, Leiter Unternehmenskommunikation bei OTTO, Marie Friedrich, Vice President Peaple Experience bei Stuffbase, Martin Lange, stellv. Spartenleiter der SAP Business Unit bei Systema GmbH und Regina Köhler, Inhaberin AviloX GmbH im Fokus.
Die Diskutanten, von beiden Seiten der digitalen Endgeräte, also aus Unternehmen und Beratungs-Agenturen, brachten ihre Sichten und Aussichten auf eine sich bereits in den zurückliegenden Monaten rasant ins Digitale wandelnde Arbeits- und Beratungswelt ein. Bei aller Begeisterung wurde natürlich auch beklagt, was in der neuen Arbeitswelt vermisst wird. Und da Worldwide Working eine Möglichkeit und Folge digitalen Arbeitens ist, ist es eben unter anderem die coffee break, small talk über den Gang oder auf dem Weg zur Kantine. Unternehmen, die das Homeoffice zunächst als übergangsnotwendig sahen und wegen fehlender Präsenz ihrer Angestellten teils beängstigenden Kontrollverlust verspürten, beginnen nun ihre Raumkonzepte und ihre interne Kommunikation zu überdenken. Vielleicht sind es gerade viele unserer deutschen Unternehmen, die sich, erzwungen durch eine weitweite Pandemie, besonders extrem umstellen müssen.
Bei der Diskussion wurde aber auch klar, dass Homeoffice und New Work neue, alte Sehnsüchte schafft. Wünsche zurück zum undistanzierten persönlichen Gespräch oder dem gemeinsamen Spaziergang durch die Natur (Regina Köhler). Doch auch das kann/sollte New Work nicht ausschließen. Die Veränderungen bei Mitarbeiterführung und Interner Kommunikation dürften aufgrund der wohl noch einige Zeit andauernden Corona-Krise epochal sein. Sie sind eine Chance für höhere Arbeitsleistung bei gleichzeitig besserem Wohlbefinden (Martin Frommhold).
Über die Pandemie helfen uns digitale Kommunikationsmöglichkeiten. Für eine darüberhinausgehende dauerhafte neue, moderne Unternehmenskultur ist jedoch zusätzlich die Haltung führender Entscheider wichtig. Und das Agieren von Multiplayern, die mit Neuem voranschreiten und motivieren (Martin Lange).
In der internen Kommunikation ist Austausch, auch und vor allem aufgrund der weltweiten Vernetzung, angesagter denn je. Dabei spielen neue Formen und Instrumente der Kommunikation, auch KI, eine entscheidende Rolle. Success-stories sind nicht nur belebend, sie motivieren, lassen Führungskräfte scheinbar in den Hintergrund treten und befördern so eine neue Unternehmenskultur (Marie Friedrich).
Die aktuelle Pandemiesituation wird von einigen als eine Ausnahmesituation empfunden. Berater sollten daher die Zeit danach im Auge behalten (Andrea Montua), Denn Homeoffice wird nicht auf Corona beschränkt bleiben, New Work hat einen neuen Impuls bekommen.
Es ist zu hoffen, dass die dynamische, teils sehr leidenschaftliche Diskussion, organisiert von der DPRG Landesgruppe Sachsen und dem Marketing Club Dresden und moderiert von Sybille Höhne und Ronny Ullrich, den durchschnittlich rund 70 Teilnehmern Anregung für die Organisation der eigenen Arbeit gibt.
Foto (v.li.n.re.). Marie Friedrich, Martin Frommhold, Andrea Montua, Regina Köhler, Mario Lange
Autor: Michael Hiller, Vorstand LG Sachsen