Wie anfällig sind politische Entscheidungen und Demokratie für Manipulationen durch digitale Tools? Unter dem Titel „Demokratie, Daten und Deep Fakes – Wie Social Media und Algorithmen den Wahlkampf beeinflussen“ stellte der AK Digitale Kommunikation diese und weitere Fragen Expertinnen eine Woche vor der Wahl in den USA.
Judith Klose, Leiterin Presse und Kommunikation Civey GmbH, eröffnete die Diskussion mit einem live Blick auf mehrere Umfragen zum Thema Vertrauen in den digitalen Medien, die von Civey durchgeführt wurden. Durch die Corona-Krise hätten viele das Vertrauen in die Medien wiedergewonnen, während Inhalten aus den sozialen Medien eher misstraut wird.
Unternehmerin, Politikerin und Datenschutzexpertin Caroline Krohn beleuchtete den Einfluss von digitalen Tools auf politische Entscheidungen anhand des Beispiels des britischen Datenanalyse-Unternehmens Cambridge Analytica, das mit Microtargeting passgenaue Werbeanzeigen in den sozialen Medien im US-Wahlkampf 2016 ausgespielt hatte.
Christian Riess, Senior Researcher an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, zeigte die technische Seite von Deep Fakes und wie Wissenschaftler überprüfen können, ob es sich um ein echtes oder ein gefälschtes Video handelt. Des Weiteren erklärte er, dass sogenannte „Cheap Fakes“ - aus dem Kontext geschnittene Videos - derzeit eine viel größere Gefahr für Missinformationen sind als Deep Fakes.
In der anschließenden Diskussion wurde gefragt, ob es eine App oder ein Tool gibt, um als Privatperson Deep Fakes zu erkennen, und ob soziale Medien nicht auch einen breiteren Diskurs und so bessere politische Teilhabe ermöglichen können.
Die Antwort auf diese Fragen und das gesamte Webinar können in der DPRG App angeschaut werden: „Service“ > „Aufzeichnungen und Publikationen“. Hier geht es zum Download der App
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