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News / Journalismus auf Distanz – Wie kann das funktionieren?
Peter Welchering
19.10.2020   Baden-Württemberg
Journalismus auf Distanz – Wie kann das funktionieren?
Was gilt es bei virtuellen Interviews und Pressekonferenzen zu beachten? Peter Welchering gab am 15. Oktober Tipps für PR-Schaffende.
Außentermine mit langer Anreise in vollen Zügen, Pressekonferenzen mit vielen Menschen in engen Räumen und Tage, an denen man von einem Interviewpartner zum nächsten fährt – all das ist mittlerweile fast unvorstellbar. Die Corona-Pandemie hat die Arbeit von Journalisten massiv verändert. Viele Journalisten sind in Kurzarbeit, arbeiten unter Umständen aus dem Homeoffice und mussten ihren Alltag nochmal ganz neu denken. Virtuelle Interviews und Pressekonferenzen konnten sich deshalb mittlerweile als ernstzunehmende Alternative bewähren, bringen aber auch technische und gestalterische Herausforderungen mit sich. Was es dabei zu beachten gibt und wie PR-Schaffende den Journalisten helfen können, darüber sprach Peter Welchering am 15. Oktober bei einer DPRG Online-Veranstaltung.
 
Rund 80 Teilnehmende verfolgten die Empfehlungen und Hinweise von Peter Welchering, der für Radio, Fernsehen und Print (unter anderem DeutschlandRadio, ZDF, verschiedene ARD-Sender, FAZ) arbeitet und ein eigenes digitales Hörfunkstudio und einen Satelliten-Übertragungswagen für die ARD und das DeutschlandRadio betreibt. Er sprach über die aktuelle Situation von Journalisten und erklärte, was Pressesprecher und Agenturen bei aufgezeichneten Statements, virtuellen Interviews und Pressekonferenzen per Videochat beachten sollten.
 
Bildwirkung auch in der Webcam nicht vergessen
 
Das Problem mit den virtuellen Zusammenkünften und Aufzeichnungen sei vor allem, dass Audio- und Bildmaterial oft inhaltlich gut, technisch aber nicht verwendbar sind. Dies ließe sich durch die richtige Ausstattung vermeiden. Ausreichendes Licht sollte gegeben sein, Audio-Statements sollten zusätzlich mit einem externen Aufnahmegerät und Video-Interviews mit einer Systemkamera aufgenommen werden. Auch die Bildwirkung sollte bei einer Videokonferenz nicht vergessen werden – sich hinter dem Schreibtisch zu verschanzen oder mit dem Bürostuhl zu wippen sei da nicht optimal.
 
Aufnahmen von unten schaffen einen Arroganz-Effekt, die vor einer Wand ließen den Sprecher schuldig wirken. Wichtig sei laut Welchering zudem, dass bei der Bilddramaturgie auf den goldenen Schnitt geachtet wird. Personen sollten auf der rechten oder der linken k-Linie platziert werden, um Sympathie zu schaffen – das gelte auch für Webcams. Audio- und Video-Schnittprogramme wie Audacity und Premiere sind kostenlos verwendbar und ermöglichen die Bearbeitung von aufgezeichneten Statements.
 
Kollegialität ist wichtiger denn je
 
Bei Welchering selbst sei die Auftragslage seit Beginn der Pandemie so gut wie nie zu vor, allerdings kämpfe er mit einem noch stärkeren Zeitdruck. Außerdem sei er mehr denn je auf die gelungene Zusammenarbeit mit Pressestellen und Agenturen angewiesen. „Nur durch Kollegialität ist es jetzt möglich, einen hohen Standard im Journalismus zu gewährleisten“, appelliert Welchering deshalb zum Abschluss der Veranstaltung.
 
Autorin: Lisa Curdes, Sympra GmbH (GPRA)
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