Matthias Dezes, Gründer und Managing Director der Kommunikationsberatung Dezes Public Relations in Frankfurt am Main, hatte noch im letzten Jahr den zunehmenden Bedeutungsverlust der Leitmedien beklagt und vom Tod des Gatekeepers geschrieben. Nun, so Dezes im Online-Meeting mit knapp 30 Teilnehmern, sei Erfreuliches zu beobachten: Während der Corona-Krise zeige sich ein wachsendes Interesse an den etablierten Titeln und geradezu ein Revival für die Nachrichtensendungen in den öffentlich-rechtlichen Medien, die zum digitalen Lagerfeuer geworden seien.
Die Gatekeeper sind tot? Nein sie sind zurück und sie sind lebendig wie nie zuvor. Dezes zeigte an vielen Beispielen, wie die Medien mit professionell aufbereiteten Informationen und Meinungsvielfalt in und über die Krise berichten.
Dabei zeige sich nun eine fast paradoxe Situation, so Dezes: Während das Interesse der Leser und Zuschauer an professionellem Journalismus boomt und damit die Auflagen und Zuschauerzahlen nach oben treibt, brechen auf der anderen Seite die Werbeeinnahmen der Verlage in ungeahnter Größe ein. Auch wenn sich zeige, dass Gatekeeper heute wichtiger denn je sind, bleibe die Tatsache bestehen, dass der Journalismus dringend neue Geschäftsmodelle benötige – ob nun Podcast oder kostenpflichtige Newslettern mit zuverlässigen Informationen.
Autorin: Dr. Claudia Kübler, Stuttgart
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