Während der Hausherr, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, in Japan der Zeremonie der Thronbesteigung durch Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako beiwohnte, durften 20 Mitglieder der DPRG Berlin Brandenburg einen Blick in die beeindruckenden Räume seines Amtssitzes Schloss Bellevue werfen.
Dieser Teil der Veranstaltung reizte die Kommunikatorinnen und Kommunikatoren natürlich besonders, versprach er doch Eindrücke, die man als Bürger nur selten bekommt. Nicht minder spannend erwies sich jedoch die Begrüßung im modernen Verwaltungsgebäude des Bundespräsidialamtes durch die stellvertretende Sprecherin des Staatsoberhauptes, Esther Uleer. Die studierte Volljuristin, die auf Wegen über den Bundestag in den Stab des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck wechselte, schilderte ausführlich die Arbeit des Kommunikationsteams des Bundespräsidenten. Die Arbeit als Sprecher der Staatsoberhauptes verlangt besonderes Fingerspitzengefühl und Reaktionsvermögen. Dazu gehört die Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt und den Ministerien. Der wichtigste und erste Kommunikator sei jedoch der Bundespräsident selbst, der dabei vollkommen unprätentiös agiere. „In der Kantine komme es oft vor, dass er hinter einem steht und geduldig auf die Essensausgabe wartet,“ so Esther Uleer. Dieser Stil setze sich in der ganzen Arbeit fort. So lebe Steinmeier die von seinem Vorgänger Joachim Gauck verkörperte Bürgernähe weiter fort. Zeichen dieser Haltung seien Veranstaltungen wie die „Kaffeetafel des Bundespräsidenten,“ zu der das Amt Bürgerinnen und Bürger zu einem Gespräch auf Augenhöhe einlade, bei dem es darum gehe, die Meinungen und Argumente seines Gegenübers anzuhören und sich darauf einzulassen.
Nach einer angeregten Diskussion ging es dann die wenigen Schritte ins historische Schloss, das seit 1994 der erste Amtssitz des Bundespräsidenten ist. Hier begrüßte Christiane Borchert die Gäste, um sie durch die unterschiedlichsten Räume zu führen, die sonst Staatsbesuchern, geladenen Gästen und diplomatischen Vertretern vorbehalten sind. Die Einrichtung reicht von dezent modern im Stil der 50er Jahre, wie die Salons, die vom ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss genutzt wurden, bis zu preußisch prachtvoll, wie der 1791 angelegte „Langhanssaal,“ der als einziger Raum nach dem Krieg wieder in seiner ursprünglichen Form im klassizistischen Stil aufgebaut wurde. Neben Empfängen, Preis- und Ordensverleihungen sowie Abendessen in kleineren Kreisen finden im Langhanssaal heute die Begrüßung und das Defilee beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten statt.
Der Schlossrundgang endete in der „Galerie“, in der aktuell herausragende Werke von Malern aus der früheren DDR ausgestellt werden. Mit einem Rundgang durch den prächtigen Park, dem das 1785 von Prinz Ferdinand von Preußen in Auftrag gegebene Schloss seinen Namen verdankt, endete der Besuch im Hause des Bundespräsidenten. Die Vorsitzenden der DPRG-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, Sabine Clausecker und Claudia von Löwenthal dankten im Namen der Besuchergruppe herzlich für die außergewöhnlich interessante Führung.
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Autor: Thomas Scharfstädt