Während "Compliance" häufig mit Begriffen wie „Zwang“, „Strafe“ oder „Verbot“ negativ besetzt ist, genießt "Corporate Social Responsibility (CSR)" meist eine positive Konnotation. Auch organisatorisch haben beide im Unternehmensalltag oft nicht viel gemein: Compliance wird von der Rechtsabteilung, CSR von der Kommunikationsabteilung betreut. Um eine bessere Verzahnung geht es auf dem 3. CSR-Kommunikationskongress am 14. und 15. November in Osnabrück im Workshop "Compliance Kommunikation."
Eine gemeinsame Sicht von Compliance und CSR könnte durchaus viele Potenziale für Effizienzsteigerungen in beiden Bereichen erschließen. Dies beginnt schon damit, dass CSR die kreativitäts-, innovations- und reputationssteigernden Potenziale besonders dann zur Geltung bringen kann, wenn ökologisches Bewusstsein sowie fairer, achtsamer und respektvoller Umgang miteinander wesentliche Bestandteile der Unternehmenskultur sind. Genau dies sind auch die Werte, die die Grundlage für ein erfolgreiches Compliancesystem bilden.
Professor Stephan Grüninger, wissenschaftlicher Direktor des Konstanz Instituts für Corporate Governance und Panelist beim 3. Deutschen CSR-Kommunikationskongress, ist der Überzeugung, dass der internen Unternehmenskommunikation dabei in beiden, sich immer stärker annähernden Gebieten, eine entscheidende Rolle zukommt. Die Kommunikation unterstützt die Führungskräfte bei den Entscheidungen, die mit Compliance-Risiken einhergehen und macht sie fit für den Umgang mit ethischen Dilemmata und Compliance Konflikten. Die gemeinsame kommunikative Sicht fördert aber auch die Umsetzung des CSR-Gedankens.
So berichtet Andrea Krönung, Senior Compliance Officer bei der SGL Carbon SE und Fachgruppenleiterin Compliance-Kommunikation beim Berufsverband der Compliance Manager, von der erfolgreichen Verankerung einiger CSR-Aspekte in den Verhaltenskodex ihres Unternehmens. Die Herausforderung liege jedoch darin, die Zusammenhänge der Themen zu verdeutlichen. Dem kann Nicolai Seitz, General Counsel & Chief Compliance Officer der Vaillant Group, nur beipflichten. Als besondere Herausforderung sieht er die Vielfalt der internen Zielgruppen an, die von der obersten Managementebene bis zum „Blue Collar“, von China über Russland bis nach Spanien reichen kann.
Jede Gruppe muss gesondert angesprochen werden. Hier ist Kommunikations-know how gefragt, da die Themen Kommunikation oder Change Management bis heute in der juristischen Ausbildung und Praxis der Compliance-Verantwortlichen so gut wie gar nicht vorkommen. Somit gibt es gute Voraussetzung für eine Zusammenarbeit, wenn beide Seiten auf den „Clash of Cultures“ vorbereitet sind, der sich ergeben kann, wenn Juristen auf Kreative treffen (und umgekehrt).
Der 3. Deutsche CSR-Kommunikationskongress wird von der gemeinsamen Arbeitsgruppe „CSR-Kommunikation“ des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik – EBEN Deutschland e. V. (DNWE) und der Deutschen Public Relations Gesellschaft e. V. (DPRG) organisiert. Partner sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Unternehmensnetzwerk B.A.U.M.
Das vollständige Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie im Internet unter
www.csr-kongress.de. Sichern Sie sich mit Ihrer Anmeldung den Zugang zu spannenden Antworten und interessanten Kontakten in der CSR-Kommunikation.
3. Deutsche CSR-Kommunikationskongress Termin: 14. und 15. November 2019
Zeit: Eröffnung und Keynote am 14.11. um 13:45 Uhr
Ort: DBU Zentrum für Umweltkommunikation, An der Bornau 2, 49090 Osnabrück
Autor: Frank Simon, Organisationsleitung CSR-Kommunikationskongress, Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik – EBEN Deutschland e. V.