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12.02.2017   Verbandskommunikation
Wahljahr 2017: Mit Wahlprüfsteinen für Verbandspositionen werben
Das Wahljahr 2017 steht vor der Tür. Für Verbände bedeutet das Chance und Herausforderung zugleich, ihre Forderungen frühzeitig in den politischen Diskurs einzubringen. Ein Mittel der Wahl können Wahlprüfsteine sein, mit denen sich Verbände inhaltlich positionieren, Öffentlichkeitsarbeit betreiben und Forderungen stellen können. Nikolas Linck (Foto), Pressesprecher des ADFC Berlin, stellte am 19. Januar die Wahlprüfsteine seines Verbandes als best practice im DPRG Arbeitskreis Verbandskommunikation vor. Mit ihnen konnte der ADFC Berlin im Vorfeld der Abgeordnetenhauswahl Berlin eine große Öffentlichkeit erreichen.
Eingebettet in ein ganzheitliches Kommunikationskonzept, führte der ADFC bereits im Sommer 2015 Hintergrundgespräche mit den verkehrspolitischen Sprechern der Fraktionen. In deren Nachgang verschickte die Interessenvertretung der Berliner Fahrradfahrer ihre Wahlprüfsteine an die Parteien und stellte ihnen sieben Fragen zu den radverkehrspolitischen Vorhaben für die kommende Legislaturperiode. Zur inhaltlichen Ausrichtung der Fragen merkte Nikolas Linck an, dass „die Probleme im Radverkehr offensichtlich sind“ und somit schwierige innverbandliche Willensbildungsprozesse umgangen werden konnten.
Wenige Monate vor der Abgeordnetenhauswahl veranstaltete der ADFC Berlin mit dem BUND sowie dem Verkehrsclub Deutschland eine Podiumsdiskussion, auf der die Fragen der Wahlprüfsteine nochmals in der Öffentlichkeit diskutiert wurden. Rückblickend stellte Nikolas Linck fest, dass „die mediale Beachtung für das Thema gut war und der Volksentscheid Fahrrad insgesamt zur Mobilisierung beigetragen hat“. So wurde das Thema auch von allen wichtigen Zeitungen in Berlin aufgegriffen und prominent in Artikeln behandelt. Der ADFC bewertete die Parteiprogramme mit dem Schulnotenprinzip, was laut Linck die Rezeption in der Presse erheblich vereinfachte. Der Tagesspiegel titelte beispielsweise zu dem Thema: „Fahrradclub stellt Berlin schlechtes Zeugnis aus“.
Insgesamt waren die Wahlprüfsteine für den ADFC − laut Linck − ein voller Erfolg. Neben der Aktivierung der eigenen Mitglieder, konnte der Verband eine breite Öffentlichkeit und die Politik mit seinen Themen und Forderungen erreichen. Einen positiven Nebeneffekt der Wahlprüfsteine sieht Linck darin, dass er die „Parteien auf die schriftlichen Aussagen festnageln könne“, falls sie versprochenen Reformen nicht umsetzen.
In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Gäste des Arbeitskreises beeindruckt von dem Erfolg der Aktion, insbesondere von dem Medienecho und der begleitenden Berichterstattung in den Berliner Tageszeitungen. Zusammenfassend stellte Christian H. Schuster fest, „dass der Erfolg von Wahlprüfsteinen für Verbände meist von der klaren Abgrenzung der Fragen, der Aufbereitung für die verschiedenen Kommunikationsflüsse und der grafischen Gestaltung abhängt.“ Dank dieser Einblicke konnten die Gäste viele neue Impulse für ihre eigene Arbeit mitnehmen und der Einsatz von Wahlprüfsteinen wurde in eigenen Gremien diskutiert.
Die Folien zu dem Vortrag können DPRG-Mitglieder in tixxt abrufen.
Hinweis: Der nächste Arbeitskreis Verbandskommunikation findet am 16. März, um 18.30 Uhr, zum Thema „Lobbying im Social-Web“ statt.
Verfasser: Hans Hirsch, ehrenamtlich Leiter DPRG-AK Verbandskommunikation (Interim); Adverb – Agentur für Verbandskommunikation, Berlin


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