DPRG Arbeitskreis Digitale Transformation: Treffen sich ein ITler und ein Kommunikator …
... dann wird am Ende klar: Wir müssen mehr und früher miteinander reden. Das klingt vielleicht etwas trivial, aber genau das war ein wesentliches Fazit für die Teilnehmer des Lernraum IT und Kommunikation. Mehr als 20 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland waren am 22. August der Einladung des Arbeitskreises Digitale Transformation ins
Clariant Innovation Center nach Hoechst vor den Toren Frankfurts gefolgt.
Den Auftakt machte ein Impulsvortrag von Kirsten Kunert, Manager Strategic and HR/IT Communications in der Unternehmenskommunikation im Clariant Hauptsitz in der Schweiz. Sie vermittelte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in die intensive Zusammenarbeit von IT und Unternehmenskommunikation bei der Entwicklung der Kommunikationsstrategie für die IT-Abteilung des Unternehmens. Anschließend stellte Till Stritter, Partner und Geschäftsführer bei SCRIPT Communications vor, wie eine Kommunikationskampagne mit „charmant ironischer Tonalität“ die komplette Modernisierung und Restrukturierung der IT einer Landesbank unterstützt. Beide Fallbeispiele verdeutlichten eindrücklich, dass mit der Digitalisierung neue Herausforderungen sowohl auf die Unternehmens-IT als auch die Unternehmenskommunikation zukommen. Und sie zeigten klar, dass die enge abteilungsübergreifende Zusammenarbeit von IT und Unternehmenskommunikation entscheidend dazu beitragen kann, die Veränderungen für das Unternehmen zu gestalten.
Doch wie gelingt eine solche Zusammenarbeit? Genau dieser Frage ging der Lernraum auf die Spur. Arbeitskreisleiter Sascha Stoltenow hatte mit seiner Kollegin Renate Sommer, Beraterin bei Script, ein Workshop-Format vorbereitet. Dabei schlüpften die Teilnehmenden zunächst in die Rolle unterschiedlicher Stakeholder (Unternehmenskommunikation, Management, IT, Mitarbeiter) und beschrieben, was IT und Unternehmenskommunikation jeweils gut oder nicht gut können. Aufgeteilt in vier Gruppen beantworteten die Teilnehmenden diese Frage jeweils aus einer Perspektive. Nach dem Prinzip des World Cafés wechselten die Gruppen anschließend die Stationen und damit auch die Perspektive. Ziel dieser Methode war es, unterschiedliche Sichtweisen auf IT und Kommunikation deutlich zu machen und so Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zu identifizieren. Bemerkenswert war, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die IT zwar in einer Schlüsselrolle bei der Digitalisierung sehen, sie aber nicht als Treiber, sondern nur als Umsetzer wahrnehmen.
Im nächsten Schritt wurden zwei Gruppen gebildet, die entweder aus der Sicht der IT oder der Unternehmenskommunikation ihre Erwartungen an die jeweils andere Gruppe formulierten. Besonderen Reiz hatten diese Fragestellungen, weil nicht nur Kommunikatorinnen und Kommunikatoren am Lernraum teilnahmen, sondern auch mehrere Kolleginnen und Kollegen aus IT-Abteilungen. Auf Basis der Ergebnisse der beiden Dialogrunden formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im abschließenden Neighboorhood Talk, was sie zukünftig in der Zusammenarbeit mit der jeweils anderen Abteilung anders machen wollen. Als roter Faden zog sich dabei durch fast alle Statements, dass ein intensiverer Austausch sowie eine frühzeitige und transparente Kommunikation die Arbeit an gemeinsamen Projekten verbessern könnte. Dabei geht es um mehr als miteinander zu reden. Auf der Agenda stehen unter anderem: Erwartungen klären, Transparenz herstellen, Methoden gemeinsam entwickeln und nutzen, um sich so gegenüber der Unternehmensführung zu positionieren.
Der erste Schritt ist getan: Der Lernraum zeigte, wie diese intensivere Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelingen kann und vermittelte darüber hinaus praxisnahe Methoden, um damit zu beginnen.
Text und Bild: Renate Sommer und Sascha Stoltenow,
Script Corporate+Public Communication GmbH, Frankfurt am Main