Dass der 1. FC Köln kein normaler Bundesligaverein ist, wissen viele Fußballfreunde. Dass aber auch die Kommunikationsarbeit für den Geißbock-Club mitunter ganz eigenen Regeln folgt, erfuhren rund 60 Kommunikatoren auf Einladung des Landesverbands NRW der DPRG am Abend des 12. April im RheinEnergieSTADION. Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen ist das öffentliche und mediale Interesse immens. „Die Herausforderung besteht nicht darin, Aufmerksamkeit für uns zu gewinnen, sondern darin, das enorme Interesse sinnvoll zu kanalisieren und – soweit möglich – zu steuern“, so Tobias Kaufmann, Leiter Medien & Kommunikation 1.FC Köln.
Klares Markenprofil des Vereins
In seinem Vortrag ging der FC-Medienchef näher auf die Besonderheiten der Kommunikationsarbeit des 1948 gegründeten Fußballvereins ein. In den vergangenen Jahren hat der 1. FC Köln ein klares Markenprofil entwickelt, das entsprechend in der Öffentlichkeit kommuniziert wird. Insbesondere Werte wie Tradition, Hingabe, kölsche Authentizität, Professionalität und Emotionen sind wichtige Grundpfeiler in der Kommunikation des 1. FC Köln.
Der Trend geht dahin, dass Vereine ihre Inhalte selbst generieren – exklusiv und vor allen anderen. Da Fans den Verein lieben, hat er stets einen wichtigen Glaubwürdigkeitsvorsprung gegenüber den Medien. Und das öffentliche wie mediale Interesse ist ohnehin immens. Das wird beispielsweise an jedem Spieltag sichtbar, an dem sich regelmäßig 120 bis 150 Journalisten auf die Pressetribüne drängen.
Für Tobias Kaufmann und sein Team ist der Schutz des Clubs und seiner Mitarbeiter besonders wichtig, obgleich die persönliche Kommunikation der Spieler nicht ständig gesteuert wird. „Die sportliche Leitung legt großen Wert auf die Eigenverantwortung der Protagonisten, sowohl auf als auch außerhalb des Spielfeldes“, so Kaufmann. Dazu gehört auch der selbstständige Umgang der Vereinsspieler mit Social Media.
In Social Media investiert
Der Verein selbst hat in seine Social-Media-Kanäle in den vergangenen Jahren kräftig Arbeit investiert. Sie sind hochprofessionell und werden maßgeblich zur Positionierung des Clubs benutzt. So war der 1. FC Köln der erste Bundesliga-Verein auf Facebook. Innerhalb der letzten Jahre wurden zusätzlich Kanäle wie Twitter, Sound-Cloud und dem ersten social-hub der Liga, fc-connect.de, ausgebaut.
Abgerundet wurde das Treffen der DPRG-Kommunikatoren mit einer Führung durch das RheinEnergieSTADION – vom „12. Mann“ im Norden über die Spielerkabinen und den heiligen Rasen bis hin zum Fanblock. Die Teilnehmer erhielten echte Insiderinformationen und bekamen eine Vorstellung von der emotionalen Atmosphäre des an Heimspieltagen 50.000 Zuschauern Platz bietenden Bundesligastadions.
Autor: Wolf-Dieter Rühl ist Head of Research Services, UNICEPTA Medienanalyse GmbH, Köln, und Mitglied des Landesvorstands NRW der DPRG.
Tobias Kaufmann, Leiter Medien & Kommunikation 1. FC Köln, Regine Hellwig-Raub und Wolf-Dieter Rühl, beide im Landesvorstand NRW der DPRG (von rechts)
Mit mehr als 400 Mitgliedern stellt Nordrhein-Westfalen die meisten DPRG-Mitglieder eines einzelnen Bundeslandes. Ebenso vielgestaltig wie die Regionen ist auch das Spektrum der Kommunikationsbranche in diesem Land, das von Großunternehmen der klassischen Industrien bis zu spezialisierten Start-ups, Verbänden und Kommunikationsberatern reicht. Im Vordergrund steht bei unseren digitalen Angeboten und regionalen Präsenzveranstaltungen der persönliche Austausch: Das Voneinander-Lernen und Netzwerken hilft auch Mitgliedern, die keinen großen Stab an Experten hinter sich haben, stets fachlich „up to date“ zu sein.