Die sozialen Medien beeinflussen den Arbeitsalltag von PR-Schaffenden und von Journalisten grundlegend. Die neuen Kanäle erfordern es, dass beide Gruppen sich mit neuen Publikationsverfahren auseinandersetzen, Zielgruppen analysieren und die Aufbereitung der Inhalte überdenken. Auch für den Kontakt miteinander ergeben sich interessante Fragestellungen: Ergänzen oder verdrängen soziale Medien die bisher genutzten Kommunikationskanäle? Details zur Social Journalism-Studie 2016 erfuhren die Teilnehmer in einer Veranstaltung der DPRG-Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland am 16. Februar in Frankfurt.
Wie bewerten und nutzen Journalisten soziale Medien in ihrer Arbeit?
Zum fünften Mal in Folge haben das PR-Software-Unternehmen Cision und die Canterbury Christ Church University die Cision Social Journalism-Studie durchgeführt. Darin gehen sie der Frage nach, wie Journalisten soziale Medien beruflich nutzen, wie ihre Einstellung zu ihnen ist und wie sie mit PR-Schaffenden kommunizieren.
Andrea Gilgenbach gab am Veranstaltungsabend Einblicke in die Highlights der Studie, sodass die Teilnehmer sich auch ein Bild davon machten, wie deutsche Journalisten im internationalen Vergleich stehen. Deutschland, USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Finnland und Schweden wurden hier miteinander verglichen. Im Gespräch mit Michael Maisch, stellvertretender Ressortleiter Finanzen beim Handelsblatt, wurde diskutiert, welche Plattformen Journalisten bevorzugt für welche Aufgaben nutzen, ob und wie oft Journalisten soziale Medien nutzen und wie sie am liebsten von PR-Profis kontaktiert werden wollen.
Noch mehr Kanäle – noch mehr Arbeit
Eine spannende Diskussion folgte, als Andrea Gilgenbach die statistischen Ergebnisse aus dem Jahr 2016 im nationalen und internationalen Vergleich anhand der persönlichen Erfahrungen von Michael Maisch abglich. Eine gute Interaktion mit der Leserschaft über Social Media ist durchaus auch beim Handelsblatt gewünscht. Allerdings zur Recherche zu Finanzthemen sieht Michael Maisch Social Media nicht als Arbeitsinstrument. Viel mehr wäre es ein wichtiges Tool für den Austausch zwischen Journalisten und PR-Profis. Interessant war es ebenso zu erfahren, wie die enorme Arbeitsverdichtung durch die Digitalisierung den Arbeitsalltag eines Journalisten verändert.
Lesen Sie mehr zur Studie.
Den Report mit den Ergebnissen für Deutschland finden Sie bei Interesse hier.
Die Umfragen für die Studie 2017 laufen bereits.
Autorin: Alexandra Rößler verantwortet die interne und externe Unternehmenskommunikation der HELIOS Kliniken in Bad Schwalbach und Idstein und ist stellvertretende Vorsitzende der DPRG-Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.
Fotocredit der Bildstrecke: Moritz Hoffmann ist Mitglied des Vorstands der DPRG-Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Schwerpunkt Young Professionals.
Michael Maisch (l.) Andrea Gilgenbach (r.) Begrüßung durch Thorsten Rössing
Die Drei-Länder-Gruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland – auch HRPS genannt – vernetzt Kolleginnen und Kollegen aus Finanzwirtschaft, Verbänden und NGOs ebenso, wie aus Industrie, Handwerk und Verwaltung. Kommunikatoren aus Unternehmen und Agenturen machen den größten Anteil der Mitglieder aus. Das Herzstück unserer Verbandsarbeit sehen wir darin, eine aktive Plattform für den Austausch in der Branche zu schaffen. Dies geschieht durch Besuche bei Unternehmen und Redaktionen, in Workshops und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Spezielle Angebote richten sich auch an die Junioren. Die Veranstaltungen laden sowohl zur Wissensmehrung als auch zum Netzwerken ein.