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30.05.2018   Niedersachsen/Bremen
DPRG Niedersachsen-Bremen: „PR in digitalen Zeiten – wo stehen wir heute wirklich?“ mit Timo Lommatzsch

Ein fundiertes und praxisgeprüftes Fazit zu „PR in digitalen Zeiten – wo stehen wir heute wirklich?“ wurde den Gästen der DPRG-Landesgruppe Niedersachsen-Bremen für den 28. Mai versprochen – und das haben die rund 25 ZuhörerInnen auch erhalten. Ein paar unangenehme Wahrheiten waren auch dabei. Mit Timo Lommatzsch (Foto) referierte ein erfahrener Kommunikationsberater, der sich seit 20 Jahren mit digitaler und Online-Kommunikation beschäftigt. Vor allem aber merkte man, dass das Herz des Referenten immer noch voller Enthusiasmus am Digitalen hängt.

Bereits 2007 hat Timo Lommatzsch für die DPRG in Hannover einen Vortrag „PR und Social Media“ gehalten, über all die Wunder der neuen Social Media-Welt. Damals über zwei Stunden – diesmal nicht mehr (er hat gelernt, schneller zu reden ;-) ). Doch Timo Lommatzsch war selbst etwas erstaunt, dass viele der Themen undTechniktrends von 2007 auch heute noch oder wieder wichtig sind, wie zum Beispiel Blogs, Twitter, Many-to-many-Kommunikation, neue Gatekeeper oder „das Internet vergisst nichts“. Aber weitere Themen und Trends sind natürlich hinzugekommen: Facebook, Content Marketing, Podcast als wichtiges Medium für Nischenmärkte oder Gatekeeper und viele mehr.

Für die Themen von damals wird erst jetzt vielen Kommunikationsfachleuten klar, dass dies für sie in der Praxis zu großen Veränderungen führt – und für die neuen Themen erst recht. „Reißt die Silos ein“, plädierte deshalb Timo Lommatzsch dafür, in den verschiedenen Abteilungen zusammenzuarbeiten und einen integrierten Ansatz für die Gesamtkommunikation zu finden. Inhalte statt Kanäle sollten entscheidend sein, und nicht, dass Human Relations oder Marketing ja „schon immer“ für LinkedIn zuständig seien. 

Die Grenzen zwischen PR und Marketing verschwimmen immer stärker – Online-Marketing macht jetzt PR und PR macht jetzt Online-Marketing. Da die Marketing-Budgets in der Regel deutlich höher sind, sitzen die Marketing-Fachleute am längeren Hebel. Für PR-Fachleute heißt das, dass sie sich stärker als früher mit Online-Marketing-Themen auseinandersetzen und darin Know-how erwerben müssen.

Timo Lommatzsch trat ein für eine gut durchdachte Interne Kommunikation. Durch die digitale Transformation haben sich Form und Bedeutung der Internen Kommunikation immens geändert und tun dies auch weiterhin.

Eine weitere Änderung liegt darin, dass PR-Fachleute sich nicht mehr „nur“ auf eine faktenbasierte Kommunikation konzentrieren dürfen. Bilder und Emotionen werden zunehmend wichtig, noch mehr aber der Aufbau von Vertrauen und der Reputation eines Unternehmens oder einer Organisation. Vertrauen der Nutzer, eine gute Reputation und ein gutes Netzwerk sind die Basis für erfolgreiche Online-Kommunikation, so Timo Lommatzsch.

Content Marketing: Eine wichtige Chance für PR-Fachkräfte! Nicht zu vergessen: Content Marketing besteht nicht nur aus starkem, zielgruppengenauem Content. Ebenso wichtig ist ein stimmiges, funktionierendes Distributionskonzept. Hier kommt auch die klassische PR wieder ins Spiel, um den perfekten Dreiklang von „owned, earned und paid media“ zu erreichen.

In seinem Fazit betonte Timo Lommatzsch, die Bedeutung der genauen Kenntnis der Zielgruppen und einer kommunikativen Strategie könne nicht genug hervorgehoben werden. Jedes Unternehmen, jede Organisation sollte sich eine zielgerichtete und passgenaue Kommunikationsarchitektur aufbauen. Und sich bei den Kennzahlen nicht in die Tasche lügen: „Reichweite ist kein strategisches Ziel“. Wichtig sei zudem der Mut zur Lücke: gezielt aussuchen, mit welchen Medien man seine Ziele und Zielgruppen am besten erreicht, statt sinnlos Geld zu verballern.

Wer neugierig geworden ist, den könnten Timo Lommatzsch Podcast oder das gerade erschienene Buch “Influencer Relations: Marketing und PR mit digitalen Meinungsführern“ interessieren, das er gemeinsam mit Annika Schach herausgegeben hat.

Im Anschluss an den Vortrag hatten alle TeilnehmerInnen die Chance, sich in einer virtuellen Welt zu erleben – ob auf der Todesplanke im 15. Stock, im Taucherschutzkäfig unter Weißen Haien oder bei „The Voice“. Timo Lommatzsch hatte seine Virtual Reality-Technik mitgebracht. Ich habe es selbst ausprobiert: So weit entfernt vom Holodeck ist das Erlebnis nicht mehr. Von außen sieht es nicht sehr beeindruckend aus, aber für den Teilnehmer wirkt die VR-Welt erstaunlich und fast schon beklemmend real.

Die Gelegenheit zum Ausprobieren wurde ausgiebig genutzt, ebenso die Gelegenheit zum kollegialen Plausch in den angenehmen Räumen des Werkstatthofs der Nordstadt. Ein rundum gelungener Abend!

Über Timo Lommatzsch

Nach diversen Stationen auf Agentur- und Unternehmensseite in Hamburg und Dortmund ist Timo Lommatzsch wieder zurück in seiner Heimatstadt und seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Agentur MT-Medien. In den letzten 10 Jahren hat er Unternehmen, Organisationen, Stiftungen und Behörden dabei geholfen, im digitalen Wandel ihre externe und interne Kommunikation richtig aufzustellen und umzusetzen.

Homepage: http://timolommatzsch.de 
Agentur: http://www.mt-medien.com 
Podcast: http://talkingdigital.de 
Twitter: http://twitter.com/tlom 
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/timolommatzsch 

Autorin: Tatja Stülten, stv. Landesvorsitzende der DPRG Niedersachsen/Bremen und PR-Fachfrau seit 25 Jahren mit Schwerpunkten in der Online-Redaktion, Interner Kommunikation, Übersetzung (de-en) und Projektmanagement.

Bilder: © Tatja Stülten

DPRG-Veranstaltung am 28.05. mit Timo Lommatzsch: „PR in digitalen Zeiten – wo stehen wir heute wirklich?“ DPRG-Veranstaltung am 28.05. mit Timo Lommatzsch: „PR in digitalen Zeiten – wo stehen wir heute wirklich?“ Timo Lommatzsch Gäste der DPRG-Veranstaltung am 28.05. Timo Lommatzsch mit VR-Ausrüstung Fazit von Timo Lommatzsch: „Reichweite ist kein strategisches Ziel!“
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Landesgruppe

Niedersachsen/Bremen

Wie in den meisten Flächenländern hat die Kommunikationsbranche auch in Niedersachsen/Bremen ihren Schwerpunkt in der Landeshauptstadt Hannover. Dementsprechend setzen wir mit unseren rund 100 Mitgliedern hier einen Schwerpunkt unseres aktiven Networkings. Aber auch im kleineren Bundesland Bremen sind in den letzten Jahren neue Aktivitäten entstanden. Ein wichtiges Ziel der Landesgruppe ist es, die Mitglieder-Basis durch attraktive Themen und Angebote zu verbreitern. Neben bewährten Formaten, wie Abendveranstaltungen zu aktuellen Schwerpunktthemen, Unternehmensbesuchen und Podiumsdiskussionen bieten wir eine Vielzahl digitaler Veranstaltungen an.

Kontakt: niedersachsen-bremen(at)dprg.de

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